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Mit neuem Konzept will der
Förderkreis die City stärken

Vorschläge bilden Basis für eine politische Diskussion

Von Bärbel Hillebrenner
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Die Innenstadt muss gestärkt werden. Das fordert der Förderkreis seit Jahren. Zahlreiche Rahmenbedingungen haben Rat und Stadtverwaltung schon gesteckt. »Aber nicht genug. Es gibt noch viele Chancen, die wir nutzen können«, sagt Karl-Ludwig Meyer. Der Geschäftsführer der Hohenzollern GmbH hat für den Förderkreis ein Innenstadtkonzept entwickelt, das gestern Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann vorgestellt wurde.

Auf sieben Seiten hat Meyer zusammengefasst, was eigentlich in wesentlichen Punkten hinlänglich bekannt ist. »Vieles ist nicht neu, so wie unsere Forderung nach der Nordumgehung, nach besserer Verkehrsführung, nach mehr Kurzzeitparkplätzen und kundenfreundlicheren Parkgebühren. Nun aber haben wir unsere Vorstellung für eine Stärkung der City schriftlich zu Papier gebracht und sie vor allem übersichtlich gegliedert«, sagt Karl-Ludwig Meyer.
Deshalb nennt Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann das Papier eine sinnvolle Grundlage, mit der man arbeiten könne. Nicht alles, was der Förderkreis an Vorschlägen gemacht hat, gefalle dem Verwaltungschef, berichtet Meyer von dem Gespräch mit dem Bürgermeister. Die Öffnung der Herforder Straße in westliche Richtung zum Beispiel sei ein »heißes Eisen«. Und auch die vorgeschlagenen Kurzzeitparkplätze nahe am Haus des Gastes, das die Anlaufstelle für Touristen ist, sei sicher eine Provokation. »Wir wollen auf verschiedene Probleme aufmerksam machen und einen Prozess in Gang setzen«, so der Hozo-Chef. »Wir waren jedenfalls überrascht, wie positiv unser Konzept im Rathaus aufgenommen wurde.«
Das Konzept spricht vier Zielgruppen an: Kunden, Kurgäste, Bürger und Investoren. Inhaltlich geht es vorwiegend um die Punkte Erreichbarkeit, Parken und Verkehrsführung, Einzelhandel und Gastronomie, Erscheinungsbild, Veranstaltungen. Der Zieldefinition schließen sich sogleich der Vorschlag zur Umsetzung und die Verantwortlichkeiten an. Die wichtigsten Punkte sind:
l Erreichbarkeit: bessere Busanbindungen nach Bergkirchen; deutlichere Hinweisschilder an Ausfallstraßen und Autobahnabfahrten; erweitertes ÖPNV-Angebot bei größeren Veranstaltungen;
l Parken/Verkehr: mehr Kurzzeitparkplätze an der Herforder Straße und am Inowroclaw-Platz; Herforder Straße einspurig befahrbar bis Lennéstraße und weiter bis zur Nordbahnstraße;
l Handel/Gastronomie: Branchenkatalog; überregionale Werbung; Vermieterpool; schnelle Mittags-Mahlzeit; weniger Bürokratie für Außen-Gastronomie;
l Erscheinungsbild: einheitliche Werbeständer; Spielgeräte in Fußgängerzone; Überdachung der Viktoriastraße; geordnete Abstellmöglichkeit für Fahrräder; Fassadenbeleuchtung; Lichterketten in Bäumen; historischer Stadtführer; zentraler, außerhalb des Kurparks liegender Standort für Tourist-Information;
l Veranstaltungen: mehr zum Thema Märchen; Pavillon auf Inowroclaw-Platz für wiederkehrende Darbietungen und dort auch Stellplätze während der Wochenmarkttage; Mitgestaltung bei Veranstaltungen Dritter.
Der Förderkreis hofft nun nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister, dass eine politische Diskussion entfacht wird. Denn auch den Fraktionen liegt das Konzept vor. Karl-Ludwig Meyer: »Wir werden nachhaken und auch immer wieder darauf drängen, dass die einzelnen Punkte entweder umgesetzt werden oder dass nach Alternativen gesucht wird.«

Artikel vom 08.06.2006