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In dieser Szene des WM-Spiels von 1966 ist das Plakat deutlich zu sehen,Êwährend Lothar Emmerich, der Spieler mit der Rückennummer 11, und »Uns Uwe« Seeler mit dem brasilianischen Schiedsrichter Marques diskutieren. Foto: Gunnar Feicht

Wer kennt Besitzer des WM-Plakats?

Versmolder Gruß flimmerte bei der WM 1966 schon über den Bildschirm

Versmold (guf/igs). Dass Versmolder fußballverrückte Weltenbummler sind -Êgar keine Frage. Doch dass sie es damit sogar ins Fernsehen schaffen, kommt wahrscheinlich eher selten vor. So wie 1966 bei der Fußball-WM in England: Das Plakat »Versmold grüßt Birmingham« samt Maskottchen tauchte gleich mehrfach auf den Fernsehbildern auf. Doch wer hat Versmold damals so lokalpatriotisch vertreten?

Der VERSMOLDER ANZEIGER sucht nach dem Besitzer des Plakates, der sich vor 40 Jahren die Mühe gemacht hat, mit einem Schild zum dritten Vorrundenspiel der Deutschen zu fahren und dies im »Villa Park«-Stadion von Birmingham auch noch äußerst kameragünstig zu postieren. Wer Hinweise zu dem Plakat und seinem Besitzer geben kann, erreicht die Redaktion unter % 0 54 23 / 95 08 15.
Erst kürzlich war das Plakat mit dem Gruß und der selbstgezeichneten Figur - wahrscheinlich ein Maskottchen -Êdaneben wieder im Fernsehen zu sehen: Denn die ARD wiederholt zurzeit im Nachtprogramm alte Weltmeisterschaftsspiele. Mehrfach blitzt der Versmolder Gruß im Hintergrund auf -Êund rückt in einigen Szenen sogar in den Mittelpunkt -Êetwa nach einem Foul an »uns« Uwe Seeler, als der Nationalspieler heftig vom brasilianischen Schiedsrichter Marques sein Recht einfordert. Oder kurz nachdem Lothar Emmerich seine Torqualität bewiesen und das legendäre Tor zum 1:1 aus geradezu unmöglichem Winkel geschossen hatte, nachdem das deutsche Team in Rückstand geraten war. Das Plakat scheint jedenfalls Glück gebracht zu haben: Deutschland konnte nach dem 2:1-Sieg über Spanien feiern - denn nach dem 5:0 gegen die Schweiz und dem 0:0 gegen Argentinien konnte die Nationalmannschaft als Gruppensieger ins Viertelfinale gegen Uruguay einziehen.
Vor 40 Jahren sorgte übrigens nicht nur die WM in Versmold für fußballerische Schlagzeilen: 1966 war ein bedeutendes Jahr für den Versmolder Fußball, denn der damals 18-jährige Egon Köhnen wechselte im Sommer von der Spvg. Versmold zu Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf, für den er insgesamt 272 Erstligaspiele bestritten hat und 1979 im Europacupfinale der Pokalsieger stand.

Artikel vom 09.06.2006