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Tierischer Untermieter
im Rehmer Pfarrhaus

Kleiner Vogel nistet im Kranz der Eingangstür

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Rehme (WB). Einen tierischen Untermieter haben seit einer Woche Esther und Fritz Witte. Ein kleiner Vogel nistet im Kranz der Eingangstür des Pfarrhauses.

Dem Piepmatz gefällt es wohl so gut in dem bunt verzierten Türschmuck, dass er sich dort niedergelassen hat. »Den Kranz habe ich zu Beginn meiner Tätigkeit vor einem dreiviertel Jahr zur Begrüßung vom Kindergarten erhalten«, sagt die Rehmer Pastorin Esther Witte. Sie staunte nicht schlecht, als sie eines Morgens das aus Zweigen, Gras und Laub liebevoll gebaute Nest im Kranz entdeckte. Ihr Ehemann Fritz Witte hat schon eine Vermutung, welcher tierische Zeitgenosse es sich in der Galileistraße Nummer 20 gemütlich gemacht hat. Mithilfe eines Vogelführers will der Diakon die Art schon erkannt haben. »Das könnte gut und gerne eine Heckenbraunelle sein. Die Größe und Farbe passt schon mal.« Mit dem Fernglas beobachtet der 64-Jährige nun regelmäßig aus sicherer Entfernung das Treiben des Vogels. Denn er will auf keinen Fall stören. Schließlich brütet der 14 Zentimeter große Federfreund vier Eier aus. »Das habe ich wirklich noch nie erlebt, dass sich ein Vogel einen solch ungewöhnlichen Platz aussucht. Das ist verblüffend«, staunt Esther Witte.
Da das Ehepaar und auch ihre beiden Töchter wissen, dass die werdende Vogelmutter bei Ausbrüten viel Ruhe benötigt, versucht die Familie so wenig Lärm wie möglich zu machen. »Wir nehmen jetzt meistens den Hintereingang. Auch der Postbote wisse schon um den neuen Untermieter bescheid.
Wie lange die Heckenbraunelle zu Gast sein werde, das konnten Esther und Fritz Witte nicht sagen. »So lange sich der Vogel jedoch bei uns wohl fühlt, kann er natürlich bleiben«, ist sich das Ehepaar einig.

Artikel vom 08.06.2006