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Betroffene sehen Fonds skeptisch

OWL-Stipendienmodell erfordert zwei Millionen Euro jährlich

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Mit Zurückhaltung und Skepsis haben die Paderborner Studierenden das Modell des OWL-Stipendienfonds' aufgenommen.

AStA-Chef Jan Rieke wertet das Stipendienmodell, das am Dienstag von den Rektoren der fünf staatlichen Hochschulen in der Region aus der Taufe gehoben wurde (das WV berichtete gestern), als nicht geeignet, um die sozialen Folgen der Studiengebühren hinreichend abzufedern. So würden die Stipendien zu einem großen Teil nicht an wirklich bedürftige, sondern an hochbegabte Studierende vergeben, vermutet Rieke. »Die soziale Selektion der künftigen Studenten wird dadurch nicht gestoppt.«
Völlig unklar ist derzeit noch die Summe, die zur Verteilung an den fünf zusammengeschlossenen Hochschulen (Uni Bielefeld, Uni Paderborn, FH Bielefeld, FH Lippe-Höxter, Musikhochschule Detmold) zur Verfügung steht. Sollten - wie vom Paderborner Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch angekündigt - fünf Prozent der Studierenden in den Genuss einer Förderung etwa in Höhe der Studiengebühren kommen, müssten dafür vom Stipendienfonds von der heimischen Wirtschaft und privaten Sponsoren jährlich zwei Millionen Euro eingesammelt werden. »Ich befürchte, dass das nicht klappt«, zeigte sich AStA-Vositzender Rieke gestern skeptisch.
Auch die Frage, in welcher Höhe die jeweilige Hochschule von dem gemeinsamen Fonds profitieren soll, ist dem Vernehmen nach noch nicht entschieden. Gesprochen werden müsse zudem noch über die Zusammensetzung der Vergabekommission. Rieke: »Für uns ist es wichtig, dass die Studierendenvertretungen bei der Verteilung der Gelder beteiligt werden.«

Artikel vom 08.06.2006