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Der Kreis spart 200 000 Euro ein

Freiwilliges Soziales Jahr -Ê16 Integrationshelfer an lippischen Schulen

Kreis Lippe (SZ). In berufliche Bildung investieren, die Betreuungsleistungen verbessern und gleichzeitig 200 000 Euro sparen - das ist die Formel eines neuen Betreuungsmodells, das der Kreis Lippe jetzt an seinen zwei Förderschulen für geistige Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) umsetzt.

Mit 16 neuen Stellen für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) an der Astrid-Lindgren-Schule in Lemgo-Leese und der Schule am Teutoburger Wald in Horn wird die Integrationshilfe an den beiden Schulen von kommenden Sommer an neu gestaltet.
Auf Integrationshilfe sind die Lehrkräfte immer dann angewiesen, wenn schwer verhaltensauffällige Schüler trotzdem mit anderen Kindern zusammen unterrichtet werden sollen. Der ständige Wechsel von Gruppen- zu Einzelsituationen, erschwert durch zusätzlichen Pflegeaufwand, stelle alle Beteiligten im Schulalltag vor große Herausforderungen, die zusammen mit den Integrationshelfern gemeistert werden sollen. Als FSJ-Träger konnte das DRK gewonnen werden, das für die nötige Weiterbildung und den wichtigen Erfahrungsaustausch sorgt. Insgesamt kommen 16 junge Leute zwischen 18 und 27 Jahren an den beiden lippischen Förderschulen zum Einsatz. Junge Männer können diesen Einsatz auch anstatt des Wehr- oder Ersatzdienstdienstes leisten und sind so weiterhin kindergeldberechtigt. »Durch das neue Modell werden wir nicht nur die Betreuung der auf besondere Hilfe angewiesenen Schüler verbessern, sondern gleichzeitig jährlich 16 jungen Menschen bei ihrer beruflichen Orientierung helfen«, beschreibt Sozialdezernent Hans Böke die Vorteile der Maßnahme, die sich so nahtlos in die von Landrat Friedel Heuwinkel angestoßene Initiative »Jugend braucht Zukunft« einordne. Die vom DRK eingestellten FSJ-Teilnehmer erhalten zudem ein Entgelt, sind sozialversichert und nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil.
Für die besonders hilfebedürftigen Kinder wurden bisher die Pflege- und Betreuungsleistung für jedes Kind einzeln organisiert und über die Sozialhilfe finanziert. »Durch das neue FSJ-Modell spart der Kreis Lippe 200 000 Euro pro Jahr und verbessert trotzdem die Qualität der Betreuungsleistungen, in dem FSJ'ler nicht nur stundenweise, sondern ganztags in der Schule anwesend sind«, ergänzt Friedhelm Hille. Alle jungen Leute hätten vorher in den lippischen Förderschulen hospitiert und würden vor Schuljahresbeginn von den Lehrkräften intensiv in die neue Aufgabe eingewiesen. Interessenten für das FSJ an den beiden Förderschulen können sich noch bei Tracy Blattgerste unter %  0 52 31 / 62-477 melden.
www.lippe.de

Artikel vom 08.06.2006