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»Azubis von morgen« lernen Berufsfelder kennen

Kooperationsprojekt von Realschule Nord und Hettich

Von Sandra Knefel
Bünde (BZ). Die Schüler von heute sind die Auszubildenden von morgen - frühzeitig sollten junge Menschen mögliche Wege der beruflichen Ausbildung kennen lernen. Hilfreich ist es, wenn Schule und Betrieb in Sachen Berufswahl eng zusammenarbeiten.

Bereits im vierten Jahr ist die Realschule Nord nun zu Gast bei der Firma Hettich. In einem Kooperationsprojekt werden Schüler an verschiedene Berufe herangeführt: Neuntklässler lernen theoretisch und praktisch die Aufgaben des Elektrikers für Betriebstechnik und des Mechatronikers kennen. Zurzeit sind das sehr populäre Berufe, daher hat Hettich auch keine Probleme, diese Ausbildungsplätze zu besetzten. Anders sieht es da bei Mechanikerberufen aus - hier mangelt es an Bewerbern. »Es konnten nur 13 von 17 Lehrstellen besetzt werden«, bedauert Hans Riepe von der Firma Hettich. Er möchte Schüler motivieren, sich über Berufsbilder zu informieren, sie für eine Ausbildung interessieren und begeistern.
Sichtlich begeistert bei der Sache waren die Schüler der Technik AG des neunten Jahrgangs, die gestern die abgeschlossene Projektarbeit präsentierten. Das über ein Schuljahr laufende Kooperationsprojekt umfasste theoretischen Unterricht in der Schule und einmal wöchentlich praktische Arbeit bei der Firma Hettich.
»Steuern mit der Logo« war das Thema des diesjährigen Projekts. Die Logo ist eine Industriesoftware, mit der man Aufgaben in der Haushalts- und Installationstechnik löst - beispielsweise bei Rolltoren und Markisen. Nach der theoretischen Vorbereitung durch einen Grundlehrgang im Unterricht von Susanne Nordsieck und Horts Gmeinwieser stellten die Projektteilnehmer in der Ausbildungswerkstatt Modelle und Experimentiermodule für die Logo-Steuerung her. In der Praxis wurden sie angeleitet und unterstützt von sieben Hettich-Azubis und Klaus-Dieter Heibrock.
Schulleiter Klaus Schröder lobte das Engagement der Schüler, die viel Freizeit für das Projekt aufgewendet haben. Er betonte die Wichtigkeit eines außerschulische Lernorts in der Arbeitswelt. »Es ist schön zu sehen, dass die Arbeit mit jungen Menschen auf fruchtbaren Boden fällt«, so Schröder. »Dies ist eine Kooperation, wie man sie sich nur wünschen kann - ich hoffe, dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft bestehen bleibt.« Auch Riepe möchte, dass die Projektarbeit weiter geht. Er findet es wichtig, dass im Projekt »etwas zum Anfassen« entsteht. Die von den Schülern gefertigten Modelle befinden sich nun im neu gestalteten und gestern eingeweihten »Hettich-Raum« der Realschule. Dort werden schon ab der sechsten Klasse Grundlagen der Speicherprogrammierten Steuerung gelegt. Ilona Hagemann überreichte den vom Förderverein gestifteten Transformator, der für die Modelle benötigt wird.

Artikel vom 08.06.2006