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Menschen in
unserer Stadt
Simone Schendel
Referendarin

Kinder haben es Simone Schendel angetan. Beruflich und privat. Seit mittlerweile eineinhalb Jahren arbeitet sie als Referendarin in der Grundschule Gohfeld, bald steht das zweite Staatsexamen an.
Ein Leben für die Kinder? »Ja, das kann man durchaus so sagen«, sagt die 26-Jährige und lacht. Schon früher hat sie bei den Inkis - den internationalen Kindergruppen - in Löhne mitgearbeitet. Da lag der Entschluss, in Bielefeld zu studieren und Grundschullehrerin zu werden, nicht fern. »Kinder sind unglaublich begeisterungsfähig und können einem viel zurückgeben«, erzählt Simone Schendel von ihrer Motivation.
Leicht sei ihr Beruf dennoch nicht immer. »Gerade als Referendarin ist es sehr stressig, weil man noch nicht auf Erfahrung und Material zurückgreifen kann«, berichtet sie von ihrer Arbeit. »Da ist auch viel Eigeninitiative gefragt.«
Von dieser Eigeninitiative zeugt ein Projekt, das die Referendarin erst kürzlich in der Grundschule Gohfeld ins Leben gerufen hat: Im Leseclub, einem von der Stiftung Lesen geförderten Projekt, sollen Kinder dazu animiert werden, eigenständig zu lesen und mit Büchern umzugehen. Simone Schendel hat ihr Kollegium von der Idee überzeugt, Buchspenden akquiriert und Eltern zur Betreuung engagiert. Das Projekt ist gleichzeitig Thema ihrer Examensarbeit.
Wenn die angehende Lehrerin nicht gerade für die Schule aktiv ist, liest sie selbst gerne oder geht joggen. Auch Kochen gehört zu ihren Hobbies. »Am liebsten italienisch,« verrät sie. Ansonsten verbringt sie gern Zeit mit ihrem Mann und ihrer Familie. »Und eigene Kinder möchte ich auf jeden Fall auch mal haben«, sagt sie entschlossen.
Einen großen Traum hat die Frau, die selber sagt, viel Freude am Leben zu haben, auch: »Ich würde gerne einen Kinderbauernhof gründen«, sagt sie mit einem Lachen im Gesicht und doch entschlossen. »Eine Einrichtung mit vielen Tieren, wo Kinder ihre Freizeit sinnvoll nutzen können.« Noch wird es vorerst ein Traum bleiben. Aber wer mit Simone Schendel spricht, glaubt, dass er einmal wahr werden kann.
Friederike Bönig

Artikel vom 07.06.2006