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Pfingstmontag wird viel
plattdeutsch gesprochen

Auch beim Gottesdienst an Rürupsmühle


Löhne-Wittel (awi). Anlässlich des in ganz Westfalen stattfindenden Mühlentages öffnete die Löhner Rürupsmühle am Pfingstmontag ihre Pforten für Besucher. Interessierte konnten sich aus nächster Nähe mit der Lebenswelt unserer Vorfahren vertraut machen und sich an köstlichem selbstgebackenen Brot aus dem Steinbackofen stärken.
Zur Einstimmung auf den Mühlentag fand am Montag Vormittag zunächst der traditionelle plattdeutsche Gottesdienst statt. Mehr als 150 Besucher lockte der Gottesdienst, den die Gemeinden Wittel und Lohe gemeinsam gestalteten, auf das idyllische Gelände der Rürupsmühle. Die Gäste ließen sich von der kalten Witterung nicht abschrecken und lauschten andächtig der plattdeutschen Predigt von Pfarrer Uwe Stintmann. Die Posaunenchöre beider Gemeinden gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Die Veranstaltung fand großen Anklang: »Schön, dass hier das alte plattdeutsche Brauchtum noch so gepflegt wird«, freute sich etwa Besucherin Ingrid Dohrenkamp.
Anschließend lud das Gelände der Rürupsmühle zum Stöbern und Staunen ein. Alte Gerätschaften und Gebräuche gab es da zu entdecken, die verschiedenen Gebäude standen zur Erkundung offen, und auch für das leibliche Wohl war gesorgt - mit kräftigem, frischgebackenen Brot direkt aus dem eigenen Backhaus. »Das ist immer eine besondere Attraktion für unsere Gäste«, erzählte Michael Schneider vom Vorstand des Vereins Vom Korn zum Brot, der die Rürupsmühle betreut. »Hier kann man bei der gesamten Herstellung vom Dreschen des Korns bis zum Backen hautnah dabei sein.«
Seit mehr als 25 Jahren dient der westfälische Mühlentag der Pflege und Erhaltung der historischen Mühlen der Region. »An diesem Tag können wir unsere Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen«, sagte Michael Schneider. »Die Besucher können hier alles anfassen und ausprobieren und sich ein Bild vom Leben der Menschen vor 150 Jahren machen.« Gedacht wurde am Mühlentag auch des kürzlich verstorbenen Vorsitzenden des Vereins Vom Korn zum Brot, Helmut Wehage. »Der plattdeutsche Gottesdienst wurde von ihm ins Leben gerufen«, sagte Michael Schneider. »Er hat viel zur Erhaltung der Mühle beigetragen.« Im Herbst will der Verein einen neuen Vorsitzenden wählen.

Artikel vom 07.06.2006