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Für Frieden zu Fuß durch die Welt

Debasis De aus Kalkutta vermittelt die Botschaft Ghandis

Bad Oeynhausen (hil). Sein Abenteuer nennt sich »Wopex«, World Peace Expedition. Der 44-jährige Debasis De aus Kalkutta bereist die ganze Welt - zu Fuß oder per Autostopp. Er sieht sich als Botschafter Ghandis, er will den Frieden auf alle Kontinente tragen. Seit 1991 ist der Inder unterwegs. In Bad Oeynhausen besuchte er Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann im Rathaus.

Feste Wanderschuhe hat Debasis De an den Füßen - und die 140 000 gelaufenen Kilometer haben auch keine Schäden hinterlassen. »Ich bin gut zu Fuß, man gewöhnt sich daran«, berichtet Debasis De auf Englisch. Er zieht seine Regenjacke aus, zeigt auf sein dunkelblaues T-Shirt: Unicef steht drauf und er sagt, dass er als Globetrotter auch für das Kinderhilfswerk in der Welt unterwegs sei. Er selbst käme schließlich aus einem kinderreichen Land, aus Indien. Dort, in Kalkutta, hat Debasis De als Mathematiklehrer unterrichtet, bevor er sich 1991 die Wanderschuhe schnürte und den Rucksack packte. Er wollte die Botschaft Ghandis weitertragen, in möglichst alle Länder der Erde, die Botschaft von Frieden und Gewaltlosigkeit.
Debasis De wird nicht müde, von seinem Land zu berichten. Oft werde er von Schulen eingeladen, den Jungen und Mädchen über Indien zu erzählen. Vom Leben der Hindus und Muslime, von dem Leben der vielen armen Menschen in einem 900-Millionen-Staat. Indien ist nach China das bevölkerungsreichste Land der Welt. Neben der Agrarwirtschaft steht die Stahl- und Hüttenindustrie ganz vorn, aber auch der Export von Jute und Tee.
In Deutschland ist der Weltenbummler schon zum zweiten Mal. »Die Menschen sind hier sehr nett und aufgeschlossen«, sagt der Inder. Er bekomme zu essen und zu trinken, manchmal etwas Geld. 120 Länder hat er in den 15 Jahren schon hinter sich, 80 sollen es noch werden. Menschen und ihre Mentalitäten, Länder und ihre Staatsformen, Religionen und Kulturen habe er kennen gelernt, »eine spannende Reise«. Sein Beitrag für die Völkerverständigung soll erst 2014 beendet sein. Letzte Stationen sollen Hiroshima und Nagasaki werden.
Auch Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann habe sich beeindruckt gezeigt, sagt Debasis De. Er habe ihm die Mappe vorgelegt, in der der Friedensbotschafter all die Berichte abheftet, die über ihn geschrieben worden sind. In seinen Rucksack aber passen noch viele. Seine letzte Frage lautet denn auch: »Wo finde ich Ihre Zeitung in Bielefeld?«

Artikel vom 07.06.2006