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Gütersloh bejubelt
Figo, Ronaldo & Co.

12 500 Fans sehen erstes Training im Heidewald

Von Alexander Gionis (Text)
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gütersloh (WB). Lange hat Gütersloh auf die portugiesische Nationalmannschaft gewartet. Und auch am Montag ließ das Team die Fans noch etwas zappeln. Mit 40-minütiger Verspätung war es um 17.40 Uhr aber so weit: Figo & Co. betraten zum ersten öffentlichen Training das mit 12 500 Fans besetzte Heidewald-Stadion.

Mittlerweile war die vornehmlich in Rot-Grün gekleidete Menschenmenge auch schon etwas unruhig geworden -Êimmerhin war die erste La Ola-Welle schon seit einer Stunde verklungen.
Nachdem sich die Spieler artig -Êquasi beim Einlaufen - ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatten, durften die Fans endlich jubeln. Eine kurze Aufwärmphase und dann startete Trainer Luiz Felipe Scolari auch prompt und publikumswirksam mit zwei Trainingsspielen: in jeder Hälfte eines mit wechselnder Besetzung, damit alle Zuschauer ihre Stars beim Torschuss auch mal aus der Nähe erleben konnten.
Bejubelt wurden vor allem die Aktionen der beiden großen WM-Hoffnungen. Zum einen war dies »Altstar« Luis Figo, der mittlerweile 33-jährige Weltfußballer 2001 und Lenker im portugiesischen Mittelfeld. Zum anderen ließ der 21-jährige Cristiano Ronaldo, Stürmerstar von Manchester United, vor allem die weiblichen Fans laut werden. Dass auch die beiden bei ihren lockeren Torschüssen zumindest anfangs noch Treffsicherheit vermissen ließen, fiel da nicht weiter ins Gewicht -Êwas für die Fans zählte, war allein ihre Präsenz und die Tatsache, dass es schon in wenigen Tagen richtig zur Sache gehen wird.
»Ich bin mir sicher, dass von dem heutigen Training noch einmal ein richtiger Euphorie-Impuls ausgehen wird«, sagte Bürgermeisterin Maria Unger vor dem Training dem WESTFALEN-BLATT. Und das dürfte gelungen sein, auch wenn sich zum Ende des knapp zweistündigen Trainings die Zuschauerränge schon etwas gelichtet hatten. Leicht enttäuscht waren am Ende nur einige Autogrammjäger, denn allzu viel Nähe zu den Fans suchten Scolari und seine Mannen nach dem Training nicht unbedingt. Aber ein wenig Ruhe sei ihnen ja auch gegönnt.

Artikel vom 06.06.2006