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Goldene Ananas nicht gewonnen

Handball-Bundesliga: TuS N-Lübbecke unterliegt im letzten Saisonspiel mit 25:36

Mannheim/Lübbecke (law.) Im letzen Saisonspiel war der TuS N-Lübbecke ohne die erkrankten Dragan Sudzum und Daniel Kubes am Samstagnachmittag bei der SG Kronau/Östringen chancenlos. Die Gastgeber, die sich mit dem auch in dieser Höhe vollauf verdienten 36:25 (21:13)-Erfolg als Aufsteiger für den europäischen EHF-Pokalwettbewerb qualifizierten, waren durchweg spritziger und hatten den größeren Siegeswillen.

»Ich bin etwas traurig, dass wir so hoch verloren haben, aber die Saison verlief für uns im normalen Rahmen und da muss man solch ein Spiel der Mannschaft mal zugestehen«, resümierte Trainer Jens Pfänder nach dem Spiel. »Uns hat der letzte Kick gefehlt. Die Spannung, die wir in den letzten Spielen, in denen es für uns eigentlich um nichts mehr ging, aufrecht erhalten haben, war heute nicht da.«
Der TuS begann mit einer Fünf-plus-eins-Deckung, in der Thorir Olafsson sich um den gefährlichsten Torschützen der SG, Mariusz Jurasik, kümmerte. Zwar wurde der Pole in der ersten Halbzeit durch diese Maßnahme auf Eis gelegt - er traf nur vom Siebenmeterpunkt - doch auf der anderen Seite fand Nico Greiner kein Mittel gegen den gut aufgelegten Christian Caillat.
Neben den merklichen, durch den Ausfall von Kubes bedingten, Schwächen in der Deckung, bekam der TuS auch das Angriffsspiel nicht in den Griff. Es wurde zu überhastet abgeschlossen oder passierten zu viele technische Fehler. Eine dankbare Beute für die konterstarken Kronauer.
Nach dem 7:2 (9.) folgte die stärkste Phase des TuS. Bis zur 21. Minute war der 12:11-Anschluss hergestellt. Beim 14:12 in der 25. Minute konnte der TuS eine Überzahlsituation nicht nutzen, stattdessen trafen die »Kröstis«. Als dann wenig später Nico Greiner auf die Strafbank musste, legte Kronau nach und plötzlich stand es 19:12 (28.). Die Vorentscheidung. »Unsere schwächste Unterzahl in dieser Saison«, bewertete Pfänder das Fehlerfestival zwischen der 28. Minute.
In der zweiten Halbzeit variierte Pfänder, stellte die Abwehr auf 6:0 um und beorderte für eine Viertelstunde Igor Andryushchenko in den linken Rückraum. Fabian van Olphen und Tobias Schröder konnten in ihrem letzten Spiel im Nettelstedter Trikot keine Akzente setzen. Durch die passivere Deckung kam Jurasik immer besser in Fahrt, am Ende brachte es der Pole auf 14/8 Treffer.
In den letzten Minuten »daddelte« Kronau den sicheren Sieg nach Hause und der TuS - bei dem letztlich nur die Torhüter überzeugen konnten - musste froh sein, nicht noch deutlicher unter die Räder gekommen zu sein.
SG-Coach Iouri Chevtsov freute sich über das »sehr gute Spiel« seiner Mannschaft. »Ich bin überglücklich, dass wir die Qualifikation für den Europapokal geschafft haben«, so ein gut gelaunter Chevtsov.
Während die Nationalspieler noch zwei harte Wochen vor sich haben, in denen es für Paco Fölser, Dragan Sudzum, Nandor Fazekas, Igor Andryushchenko und Daniel Kubes und die Qualifikation für die letzten freien WM-Plätze geht, trat der Rest der Mannschaft am Sonntag die viertägige Mannschaftsfahrt nach Mallorca an.
Rolf Hermann blieb zu Hause. Nicht weil sich der Linkshänder verletzt hätte oder keine Lust auf die Sonneninsel hatte. Es war ein Anruf des Bundestrainers, der Rolf dazu veranlasste, die gebuchte Reise sofort abzusagen. Heiner Brand hat Hermann für einen zweiwöchigen Lehrgang der Nationalmannschaft nominiert.
Gestern lief Hermann im Trikot der DHB-Auswahl beim HBL-All-Star-Game in Berlin auf. Am kommenden Wochenende stehen in Mannheim und Offenburg zwei Länderspiele gegen Spanien auf dem Programm. Danach wird die Mannschaft noch eine Woche zusammenbleiben und ihren Lehrgang schließlich in Österreich fortsetzen.

Artikel vom 06.06.2006