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Historischer Triumph für Altkreisler

Daniel Riemer und Michael Hohnstedt gewinnen mit Bielefeld das Pfingstturnier

Von Ingo Notz
Wehdem (WB). Der pure Wahnsinn! Es sind diese Geschichten, die nur der Sport schreibt - und ganz besonders »König« Fußball: Zwei wackere Talente aus dem Mühlenkreis zogen vor Jahren aus, die Fußball-Welt zu erobern. Jetzt kehrten sie mit dem DSC Arminia zurück in ihre Heimat - und eroberten die Fußball-Welt in Stemwede. Daniel Riemer und Michael Hohnstedt avancierten beim 5:4-Finalerfolg des DSC Arminia Bielefeld im Elfmeterschießen gegen Werder Bremen zu den Helden des 29. Stemweder Pfingstturniers.

Die beiden Rahdener waren auch im Finale nicht nur dabei - sondern mittendrin, Hauptdarsteller des finalen Akts. Im Endspiel war Werder Bremen die bessere Mannschaft - allerdings auch spätestens am 16er mit ihrem Latein am Ende. Eine Riesenchance vereitelte Keeper Riemer mit einer Glanzparade und rettete seiner Mannschaft damit die an diesem Tag wohl einzige Chance, gegen Werder gewinnen zu können: das Elfmeterschießen. Und auch hier wurde eine Tendenz aus dem bisherigen Turnier bestätigt: Bielefeld hatte den besseren Torwart in seinen Reihen. Es war gleich der erste Schuss, der im Elfmeter-Krimi die Entscheidung bringen sollte: Bremens Mirko Jankowski schoss zwar platziert ins linke untere Eck - aber Riemer tauchte blitzschnell ab und kratzte das Leder mit den Fingerkuppen um den Pfosten. . . Danach erledigten alle Schützen ihre Aufgabe sicher - auch der zweite Rahdener im Finale, Michael Hohnstedt, traf sicher für den DSC.
Mit der Finalpartie bestätigten sich bereits die Tendenzen, die spätestens am Samstag zu erkennen waren: Die beiden besten Mannschaften standen letztlich auch zurecht im Finale.
Dritter wurde bei der ersten Teilnahme Schachtjor Donezk, der ukrainische Ex-Club des deutschen Trainers Bernd Schuster. Dabei fielen die Osteuropäer vor allem wegen ihrer äußerst robusten Gangart auf - nachdem vor allem Werder Bremen dadurch einige Verletzte zu beklagen hatte, hatten die Osteuropäer ihren »Kampfnamen« für das Pfingstwochenende weg: »Schlachthof Donezk«. . .
Nichts mit dem Ausgang des Turniers hatten die enttäuschenden Finalisten vergangener Jahre zu tun: Hertha BSC, immerhin als Titelverteidiger angereist, kam über den siebenten Platz nicht hinaus. Nach dem unglücklichen Ausscheiden im Kampf um die Deutsche Meisterschaft war die Hertha nicht nur personell offensichtlich angeschlagen nach Stemwede gekommen. Auch Eintracht Frankfurt zog im ausgeglichenen Teilnehmerfeld den Kürzeren, kam nach einem 0:3 gegen Werder letztlich auf Platz fünf ins Ziel. Estlands U19 konnte die hohen Erwartungen an eine Nationalmannschaft nicht ganz erfüllen und wurde nach einem 9:10 im Elfmeterschießen gegen Frankfurt Sechster.
Dass die Mühlenkreisauswahl in diesem Jahr nicht den sensationellen Lauf aus dem Vorjahr und Rang vier wiederholen konnte (Bericht auf Sportseite 2) und nach viel Pech in der Vorrunde schließlich nach einer Niederlage gegen Hertha BSC Berlin als Achter notiert wurde, wurde von den zwei erfolgreichsten Lokalmatadoren in der Geschichte des Turniers völlig überdeckt. Daniel Riemer und Michael Hohnstedt - seit Sonntag hat die an Helden reiche Saga des Stemweder Pfingstturniers zwei besondere Neuzugänge mehr. Die ersten Cup-Sieger aus dem Altkreis Lübbecke mit dem DSC Arminia Bielefeld - überragender Schlusspunkt des Turniers 2006. Schlusspunkt? Nicht ganz: Gefeiert wurde noch bis weit in den Montagmorgen hinein. . .

Artikel vom 06.06.2006