Von Gunnar Feicht (Text und Foto) Borgholzhausen (WB). Dass TuS Solbad Ravensberg mit 1:2 (0:0) gegen SV Canlar auch das letzte Bezirksliga-Saisonspiel in den Sand gesetzt hat, geriet zur Nebensache: Als viel schlimmer empfanden alle Augenzeugen die Verletzung von Torwart Thorsten Niemeyer, der ins Bielefelder Krankenhaus Gilead gebracht wurde.
Der etatmäßige Keeper der »Zweiten«, nur wegen der Verletzungen von Oliver Nestmann und Michael Heß eingesprungen, hatte außerhalb des Strafraums gerettet (55.) - auf Kosten eines krachenden Pressschlags mit einem Canlar-Stürmer, und dabei war's passiert: 35 Minuten musste die Partie unterbrochen werden, keiner wagte, den Schlussmann vom Platz zu tragen, ehe der Notarzt zur Stelle war. War zunächst von einem offenen Bruch der großen Zehe die Rede, so hatte er sich tatsächlich das Gelenk ausgerenkt. Vier Wochen Gips sind aber nicht zu vermeiden. Die Solbader wünschen Niemeyer schnelle Genesung, wie auch einem weiteren Pechvogel aus ihren Reihen: Bereits mittags musste Marcel Napiwoski ins Krankenhaus Dissen transportiert werden, weil ihm beim Spiel der Reserve die Kniescheibe herausgesprungen war. Ein schwarzer Pfingstmontag also für den TuS, und die Vorfälle wirkten sich auch auf den restlichen Spielverlauf aus: Nach der Unterbrechung vergab Jens Hülsmann zwar noch eine Kopfballchance (58.), aber dann schien die Abwehr in einigen Szenen überhaupt nicht mehr auf dem Platz zu sein. Feldspieler Christoph Wellmeyer, der mangels weiterer Torhüter zwischen die Pfosten gewechselt war, verhinderte einmal »eins gegen eins« den Rückstand. Dann versiebte Canlar eine »Hundertprozentige« (64.), doch in der 72. (Kopfball nach Rechts-Flanke) und 74. (satter Rechtsschuss nach Fehler von Ciftci) schlugen die Gäste zu. In der zunehmend hektischen Partie brachte die Schlussoffensive nur noch das 1:2 (83./Graul im Nachsetzen nach einem vom Torwart abgewehrten Hülsmann-Schuss). »Bis zur Unterbrechung haben wir phasenweise ganz souverän gespielt«, war Trainer Martin Przondziono nicht unzufrieden. »Solange die Spieler ihre Positionen halten, klappt das neue System schon recht gut. Allerdings halten sich einige zu sehr mit sich selbst auf - das Gelaber auf dem Platz erinnert ja fast an den Bundestag...« n Unterdessen steht der Nachfolger für Torwart Oliver Nestmann fest: Patrick Fechner wechselt vom SC Halle nach Pium. Das wankelmütige Verhalten von Baczynski und Milosavljevic indessen nervt den Coach: »Das Hin und Her ist schon sehr unerfreulich. Ich plane wohl besser ohne sie.« TuS Solbad: Niemeyer (55. Gehring) - Ciftci - Wellmeyer, P. Heuer, Frötsch - Hokamp (46. Baczynski), Savic, M. Heuer - Hülsmann - Graul, O. Solmaz (46. Milosavljevic).
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