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Die Anwohner haben
eigene Vorstellungen


Zur Pflege des Spielplatzes Bodelschwinghstraße in Enger äußert sich ein Leser:

In der Sitzung des Jugend- und Sportausschusses vom 1. Juni wurde von einigen Ausschussmitgliedern die Forderung erhoben, die Anwohner des Spielplatzes Bodelschwinghstraße sollten künftig in die Pflege des Platzes miteinbezogen werden. Abgesehen davon, dass nicht konkretisiert wurde, was unter »Pflege« und was unter »Anwohner« zu verstehen ist, stellt man mit Erschrecken fest, wie solche Beschlüsse gefasst werden, nämlich ohne zuvor den zu beurteilenden Sachverhalt zu ermitteln.
Hätte man wenigstens in der Sitzungspause anwesende Anwohner angehört, wie es immerhin ansatzweise Margret Giesselmann getan hat, hätte man erfahren können, dass derartige Pflegearbeiten der Grünanlagen und der Wegeflächen von den Anwohnern seit vielen Jahren stillschweigend und ohne Entgelt übernommen worden sind.
Das jüngste Anliegen muss deshalb im Ergebnis als eine Sonderabgabe für bestimmte Bürger aufgefasst werden. Diese gewünschten Pflegearbeiten lassen sich nämlich in Heller und Pfennig umrechnen und bemessen. Diese Belastung trifft dann wohl nur einige Bürger, nämlich die Anwohner von städtischen Anlagen und Einrichtungen. Ganz neue Aussichten in Enger!
Nun höre ich schon den Einwand, dass es so natürlich nicht gemeint gewesen sei. Aber was ist denn in Wahrheit gemeint? Mir fällt dann nur noch das Stichwort »Retourkutsche« ein. In dem Fall Spielplatz Bodelschwinghstraße haben Bürger eine Gegenvorstellung entwickelt, die Verwaltung und Ratsmitglieder nicht vorgesehen hatten. So etwas muss natürlich Folgen haben und dann greift man einfach zu einer kleinen Gegenmaßnahme. Das ist dann natürlich keine Sonderabgabe, sondern hat mehr den Charakter eines Strafzuschlags.
Immerhin: man kann sich für die eine oder andere Variante entscheiden.
JÜRGEN HOMEIER
32130 ENGER

Artikel vom 08.06.2006