07.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Viele Worte rund ums Bier


Was sich liebt, das neckt sich. Diese althergebrachte Weiseheit zeigt im Alltag nicht selten ihren Wahrheitsgehalt. Nur zu verständlich daher, dass die Deutschen für ihr Lieblingskaltgetränk, das Bier, so manchen Kosenamen gefunden haben, und auch so manche bierselige Legende hält sich seit Jahrhunderten. Die Umschreibungen für ein kühles Bier gehen in alle Richtungen. Da spricht der eine von einer »Hefekaltschale«, der andere hebt sein Bier in höhere Gefilde und nennt es »Bayrisch Champagner«. »Stammtischbrause« wird das schäumende Vergnügen genauso genannt wie »Aufbaugetränk« oder nach einem langen Arbeitstag »Vaters Trösterlein«. Sprachwissenschaftler haben nahezu 1000 klingende Konstellationen gezählt, von denen einige lokal zugeordnet werden können. Das Wernigeroder »Lumpenbier« etwa, bei dem man sich genauso wenig wie bei dem in Grimma getrunkenen »Bauchweh« vom Namen täuschen lassen sollte, beide sind exzellente Biere. Und in Zweibrücken hat die Garnison wohl oft ins Glas geschaut, der Ausdruck »Kasernenbrühe« jedenfalls ist bis heute gebräuchlich.

Artikel vom 07.07.2006