06.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Pfosten und Schiedsrichter im Weg

SC Herford nach 1:2-Niederlage gegen Avenwedde aus der Landesliga abgestiegen

Von Lars Krückemeyer
Herford (HK). Zwei Pfostentreffer und mehrere unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen kosteten den SC Herford den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga. Nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen den SV Avenwedde wird der Sport-Club in die Bezirksliga durchgereicht, weil außerdem die FT Dützen am letzten Spieltag beim TuS Tengern mit 2:1 gewann. Dritter Absteiger ist neben Herford und der SG Bustedt die SpVg. Steinhagen nach dem 1:1 beim SC Wiedenbrück.

250 Zuschauer sahen einen zunächst überlegenen SCH, der schon nach einer Minute durch Sebastian Freundt den ersten Torschuss anbrachte. Nach fünf Minuten hätte Gäste-Keeper Menn fast für die Herforder Führung gesorgt, doch ein versprungener Ball hoppelte ihm über den Fuß, aber auch am Tor vorbei. Die beste Chance der ersten Halbzeit vergab der agile Christian Schnitker, sein Geschoss landete nur am Pfosten. Pech zudem für den Sport-Club, dass Schiedsrichter Perschke dem Gastgeber eine Vorteilssituation abpfiff, als Daniel Steinkamp auf dem Weg zum 1:0 war, und wenig später nach einem Foul an Schnitker den fälligen Elfmeter nicht gab. Mit der ersten Chance traf stattdessen der SVA zum 0:1. Mehmet Göcer überrannte die rechte Abwehrseite, den Pass in die Mitte nutzte Jens Grundmann mühelos zum 0:1. »Da hätten wir schon 2:0 führen müssen«, schimpfte Taktik-Trainer Karl-Heinz Menzel an der Linie. Seine Leidensfähigkeit wurde weiter strapaziert, als ein Tor von Wladimir Wingert (33.) wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Auch hier hatten viele Beobachter mindestens gleiche Höhe gesehen. Immerhin verhinderte Torwart Timo Krauß mit toller Parade gegen Orhan Yavuz das 0:2 (35.).
Ein ähnliches Bild bot sich in der zweiten Halbzeit. Herford drängte ab der 60. Minute auf das 1:1 und glich durch einen Kopfball-Treffer von Volkan Arslan nach einer präzisen Flanke von Daniel Steinkampf aus. Der Schock folgte jedoch postwendend. Ganze drei Minuten später spielte der starke Göcer erneut die rechte Herforder Abwehrseite schwindelig (Menzel: »Da waren wir zu halbherzig«) und vollstreckte unhaltbar ins kurze Eck.
Trotzdem boten sich dem SCH noch Chancen, das Spiel zu gewinnen und dem Abstieg zu entgehen. Doch der eingewechselte Welf Niedermeier verstolperte in der 81. Minute sechs Meter frei vor dem Tor kläglich, und in der 90. Minute klatschte ein abgefälschter Steinkamp-Schuss nur an den Innenpfosten.
SC Herford: Krauß, Steffen, Freundt, Kämmerer, Schlobinksi, Schnitker, Arslan, F. Schnelle, Wingert (69. Niedermeier), Steinkamp, Ahmeti (54. Colak).
SV Avenwedde: Menn, Geffe, Plutter, Strenge (90. Adam), Psyk, Orhan (90+2. Seifert), Etienne (85. Jedra), Göcer, Grundmann, Pietryzk, Albersmeier.
Tore: 0:1 Grundmann (24), 1:1 Arslan (70.), 1:2 Göcer (73.).
Schiedsrichter: Frank Perschke (Kreis Hamm).

Artikel vom 06.06.2006