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Höxter will doch Bio-Park

Landrat legt Zehn-Punkte-Plan vor - Paderborn bald allein?

Kreis Paderborn (pic/rob). In der Paderborner Nachbarschaft erfolgt offenbar ein Stimmungsumschwung zu Gunsten eines Biosphärenreservats in der Egge. Der Kreis Höxter kann sich mit einem Bio-Park anfreunden, sofern Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) einem Zehn-Punkte-Plan von Landrat Hubertus Backhaus (CDU) zustimme.

Damit stünde Paderborn allein gegen einen Bio-Park, weil auch der Kreis Lippe als dritter Betroffener die Pläne von Minister Uhlenberg begrüßt. Im Paderborner Kreistag steht zwar noch ein Votum aus: Allerdings hat die CDU-Mehrheit in der Vergangenheit wiederholt einen Egge-Bio-Park abgelehnt.
Der Höxteraner Landrat Backhaus als bisheriger Bio-Park-Gegner hat Minister Uhlenberg einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt. Der sieht unter anderem einen Vertrag mit 30-jähriger Laufzeit vor, in dem die Landesregierung die Einrichtung eines Nationalparks in der Egge ausschließt. Diesem Vertrag will Uhlenberg zustimmen, heißt es aus Höxter.
Außerdem sollen die bisher vorgesehenen 88 000 Hektar in den Kreisen Paderborn, Lippe und Höxter nochmals deutlich reduziert werden. In diesem Areal lägen 42 000 Hektar landwirtschaftliche Flächen, die von 750 Landwirten bewirtschaftet werden. Backhaus möchte landwirtschaftliche Nutzflächen auf das Notwendigste beschränkt wissen - es sei denn, die Grundstückseigentümer seien mit einem Bio-Park auf ihren Flächen einverstanden.
Zudem dürfe Land- und Forstwirtschaft weder durch direkte noch durch indirekte zusätzliche Bestimmungen eingeschränkt werden. So müsse auch auf Ausweisung neuer Schutzgebiete verzichtet werden. Unternehmen und Bauernhöfe sollen Bestands- und Entwicklungsschutz genießen. Ein Reservat-Ausschuss müsse ein Veto-Recht bekommen. Der Hammerhof in Scherfede soll Sitz der Verwaltung für einen Bio-Park Egge werden.
Minister Uhlenberg will im Herbst eine Entscheidung fällen, wenn das Votum aus den drei betroffenen Kreisen vorliegt.

Artikel vom 02.06.2006