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Brutaler Überfall auf Tankstelle

Kaltblütiger Räuber verletzt den Pächter im Gesicht -Ê Täter noch flüchtig

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen (WB). Der Pächter der Aral-Tankstelle an der Bahnhofstraße, Klaus Niederwahrenbrock, ist am frühen Freitagmorgen Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls geworden. Beim Schlagabtausch mit dem maskierten Täter zog sich der 51-Jährige eine Platzwunde zu. Der Räuber flüchtete.

Der Überfall ereignete sich, als Klaus Niederwahrenbrock um 5 Uhr die Geschäftsräume der Tankstelle öffnete und die Außenverkaufsständer vor dem Shop aufbaute - um diese Zeit noch allein. Plötzlich trat ein maskierter Mann auf ihn zu und verlangte mit vorgehaltener Schusswaffe Geld. Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen dem 51-Jährigen und dem Räuber, der sein Opfer ins Gesicht schlug - Wunde und Schwellung wurden später im Krankenhaus behandelt. Ihm gelang es dennoch, bis an die Bahnhofsstraße vorzulaufen. Dort hielt er mehrere vorüberfahrende Autos und Motorradfahrer an und konnte auf diese Weise auf seine Notsituation aufmerksam machen und Hilfe holen.
Der Täter drang währenddessen in den Verkaufsraum ein, suchte nach dem Tresorschlüssel. Nachdem er diesen auch gefunden hatte, öffnete er den Geldschrank und entwendete Bargeld in unbekannter Höhe. Durch einen Nebenraum verließ er die Tankstelle mit seiner Beute und flüchtete zu Fuß in Richtung des angrenzenden Waldstücks.
Die Polizei löste sofort unter Leitung des Gütersloher Kommissariats Zentrale Kriminalitätsbekämpfung eine Fahndung mit verstärkten Kräften im gesamten Umkreis aus. Auch Streifenwagen aus Bielefeld wurden hinzugezogen. Doch bislang fehlt jede heiße Spur.
In Steinhagen handelt es sich bereits um den zweiten Raubüberfall auf eine Tankstelle in diesem Jahr - diesmal aber nicht in den Abendstunden, sondern am frühen Morgen, wenn ebenfalls wenig Betrieb herrscht. »Ungewöhnlich und besonders dreist war das Verhalten des Räubers«, wertet Polizeisprecherin Corinna Koptik gegenüber dem WESTFALEN-BLATT die Tat. »Noch während das Opfer Hilfe holt, geht er in die Tankstelle und nimmt das Geld aus dem Tresor.«
Erste Anhaltspunkte für die Polizei lieferten die Aussagen der Zeugen, die der Tankstellenchef um Hilfe gerufen hatte. Der Täter wird wie folgt beschrieben: etwa 1,70 Meter groß, kurze, dunkle Haare, heller Pullover, beige Hose, schwarze Sturmmaske. Er sprach akzentfreies Deutsch.
Die Polizei bittet dringend weitere Auto- oder Motorradfahrer, die zur Tatzeit an der Tankstelle etwas beobachtet haben, um ihre Mithilfe: % 0 52 41 /86 90.

Artikel vom 03.06.2006