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»Sachlich und
offen prüfen«

SPD zum Biosphärenreservat

Kreis Höxter (WB). Die SPD im Kreis Höxter appelliert auch nach dem Vorstoß von Landrat Hubertus Backhaus (das WESTFALEN-BLATT berichtete gestern exklusiv) an alle Beteiligten, zunächst sachlich zu diskutieren. Entschieden werden solle, wenn die Zeit reif sei.

Der Landtagsabgeordnete Jürgen Unruhe: »Es gilt, die Nachteile und Risiken eines Biosphärenreservates objektiv zu benennen, die Chancen und Vorteile aufzuzählen, zu gewichten. Erst dann kann eine gute Entscheidung reifen. Wenn jemand in dieser Entwicklung die Meinung aufgrund neuer Einsichten wechselt, zeigt er starkes Verantwortungsbewusstsein.«
Der SPD-Kreisvorsitzende Johannes Reineke bedauert die völlig unzureichende Informationspolitik in dieser Sache. Reineke: »Die Veranstaltung der Bezirksregierung in Brakel am 4. Mai hat nicht zu einem vernünftigen Argumentationsaustausch beitragen können.« Die Veranstaltung sei in der Konzeption ausdrücklich so angelegt gewesen, dass keine fertigen Stellungnahmen abgegeben würden, da dies in diesem Stadium völlig verfrüht sei.
Jürgen Unruhe formuliert die Kriterien, an denen die Verantwortlichen im Kreis und in den betroffenen Egge-Städten ihre Entscheidung ausrichten sollten so: »Nutzt oder schadet ein Biosphärenreservat der Entwicklung der Städte und Dörfer unserer Heimat? Können sich die Städte und der Kreis mit dem Biosphärenreservat besser von anderen Regionen abgrenzen oder gilt das Gegenteil? Kann eine so profilierte Region besser oder schlechter an Fördergelder aus privater Hand (Großunternehmen) oder gesellschaftlicher Fonds (Stiftungen) kommen? Steigen die Chancen für unsere Region im Wettbewerb um die drastisch knapper werdenden öffentlichen (EU-)Fördergelder ab dem Jahr 2007? Gibt es konkrete, sichere Alternativen zu einer solchen profilierten Ausrichtung wie sie ein Biosphärenreservat ermöglicht?«
Kreisvorsitzender Johannes Reineke: »Die SPD im Kreis Höxter meint, dass die Vorteile eines Biosphärenreservates die Nachteile überwiegen. Wir bitten die Skeptiker, die Nachteile sachlich zu benennen, Alternativen klar zu formulieren. Sind die Argumente stichhaltig und können bessere Perspektiven aufgezeigt werden, werden wir in der SPD unsere Position korrigieren.«

Artikel vom 02.06.2006