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Mit vergangener
Saison sehr zufrieden

Theater wird Eintrittspreise nicht erhöhen

Von Hartmut Horstmann
Vlotho/Herford (VZ). Die Zahl der Theater-Abonnenten ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen. Zufrieden mit der bisherigen Arbeit ist Theaterleiter Karl-Heinz Rohlf, der zudem ankündigte: »Die Abonnenten erhalten das neue Programmheft in den nächsten Tagen zugeschickt.«

Blicken Rohlf und Theaterpädagogin Gerlinde Behrendt auf die vergangene Saison zurück, fällt ihr Urteil positiv aus. Die Besucher hätten interessantes Theater gesehen. Ganz wichtig: Ein richtiger Flop sei nicht darunter gewesen, meint Behrendt, die die richtige Wahl der Stücke auch auf die in den letzten Jahren gewonnenen Erfahrungen zurückführt.
Die gestiegene Qualität schlägt sich in der Statistik nieder. Im Jahr 2001 zählte das Stadttheater etwa 1000 Abonnenten, mittlerweile ist diese Zahl auf 1500 gestiegen - dabei habe es allerdings zuletzt einen leichten Rückgang gegeben. Als größtes Publikumsmagnet erweist sich das Wahl-Abo mit 500 Nutzern. Dieses Abo ermöglicht es, die Stücke nach eigenem Gutdünken zusammenzustellen. Besonders begehrt seien Aufführungen gewesen, die vom Namen her bekannt seien: zum Beispiel »Der Name der Rose«, »Aida« oder »Kiss me, Kate«.
Diese Auswahl sagt eine Menge aus über die Vorlieben des Theaterpublikums. Eine genaue Befragung werde vorbereitet, erklärt Theaterleiter Rohlf. Allerdings wirft Gerlinde Behrendt ein, dass Theater immer auch die Möglichkeit zum Experiment darstellen müsse. Ein Spielplan brauche auch unbekannte Stücke, um die Zuschauer neugierig zu machen und zu überraschen. 24 831 Einzelbesuche wurden in der vergangenen Saison gezählt, davon entfallen 11 401 auf den Kinder- und Jugendtheater-Bereich. Bei der Jugend erreichen die Theatermacher so eine Auslastung von fast 90 Prozent - »eine sehr gute Zahl«, wie Rohlf betont.
Sie ist zurückzuführen auf die Arbeit der Theaterpädagogin Gerlinde Behrendt, deren Stelle allerdings kurze Zeit im Gespräch war. Weil der Kreis seinen Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro zurückgezogen hatte, tat sich eine Finanzierungslücke auf. Diesen Betrag werde der Förderverein des Theaters aufbringen, erläutert Rohlf - woraus folge: »Auch die Eintrittspreise müssen in der nächsten Saison nicht erhöht werden.« Allerdings geht der Theaterleiter davon aus, dass die große Finanzspritze des Fördervereins eine einmalige Sache bleibt.
Der Etat für die Aufführungen liegt bei etwa 400 000 Euro. »Von dieser Summe spielen wir etwa 65 bis 70 Prozent wieder ein«, sagt Rohlf, der sich sehr positiv über die Musiktheatersparte des Landestheaters Detmold äußert: »Die Qualität ist hoch, das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.« Die Neuorientierung im Bereich Schauspiel dort werde aufmerksam verfolgt.

Artikel vom 02.06.2006