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Den Energiepass, bitte

Ohne Dämmung kann's teuer werden

Ein Viertel der Raumwärme eines Hauses entweicht durch die Wände, die den größten Teil der Gebäudehülle ausmachen. Bei schlecht gedämmten Altbauten hilft nur die Nachrüstung.
Schwachstelle Dach: Ist keine Dämmung vorhanden, entweicht hier ein Zehntel der Hauswärme.
Eine Fassadendämmung kostet ab 90 Euro pro Quadratmeter Außenfläche und sollte unbedingt von einem qualifizierten Fachbetrieb angebracht werden. Besondere Sorgfalt ist bei den Fenster-und Dachanschlüssen gefordert, denn schon bei kleinsten Kältebrücken ist der Schimmelpilz vorprogrammiert. Wer zweischalige Wände mit Luftspalt hat, kann diese meist nachträglich mit Dämmstoff ausblasen lassen.
Ein weiteres Viertel der Wärmeverluste verursachen einfach verglaste Fenster. Das bis 1995 gebräuchliche »Isolierglas« halbiert diese Verluste. Modernes Wärmedämmglas mit U-Werten unter 1,2 verringert sie sogar auf unter 20 Prozent. Intakte Rahmen können meist weiterverwendet werden. Vorteil: Die Wandanschlüsse müssen nicht erneuert werden. 25 Quadratmeter Glasfläche kosten ab 2500 Euro.
Wenn das Fenster dann dicht ist, kann es durch falsches Lüften trotzdem zum Energieleck werden. Bis zu 20 Prozent der Heizenergie können durch den Austausch der Raumluft verloren gehen. Abhilfe schafft eine Lüftungsanlage. Einzelraumlösungen gibt es ab 800 Euro, eine Komplettanlage mit Wärmerückgewinnung kostet ab 7000 Euro. Ein Zehntel der Hauswärme entweicht durch das Dach. Dabei können ungenutzte Dachböden preisgünstig von Heimwerkern selbst gedämmt werden. Bei der Dämmung bewohnter Dachgeschosse ist sehr genau auf die lückenlose Dampfsperre zu achten.
Der Energiepass wird in Kürze Schwachstellen eines Hauses bei Verkauf oder Neuvermietung an den Tag bringen. Deshalb bekämpft der Hausbesitzer mit diesen Maßnahmen nicht nur hohe Energiekosten, sondern tut gleichzeitig etwas für den Werterhalt seiner Immobilie.

Artikel vom 17.06.2006