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Die Methoden angleichen

Internationale Gäste informieren sich über Kleine Aue


Espelkamp (fq). Internationale Experten der Europäischen Union waren gestern in Espelkamp zu Gast, um etwas über die ländliche Entwicklung der jungen Stadt im Grünen, vor allem aber über die Renaturierung der Kleinen Aue zu erfahren.
Stadtentwickler Heiner Brockhagen begrüßte die etwa 30 Experten im großen Ratssaal und stellte in kurzen Zügen die Entwicklung Espelkamps nach dem Zweiten Weltkrieg dar.
Etwa 40 Prozent der Einwohner Espelkamps wohnen in den acht umliegenden Dörfern. Dort aber habe sich die Struktur in den vergangenen Jahrzehnten sehr verändert. »Im Jahr 1987 gab es zum Beispiel 500 landwirtschaftliche Betriebe. Heute sind es aber nur noch 230.«
Anschließend übergab Brockhagen das Wort an Dierick von Oettingen, stellvertretender Leiter des Amtes für Agrarordnung in Bielefeld. Er verdeutlichte den internationalen Experten, die unter anderem aus der spanischen Region Galizien, den Niederlanden und der belgischen Region Flandern kamen, dass nach dem Krieg sehr viel Hunger und Elend in der Region um das heutige Espelkamp herrschte. Daher musste vor allem das Moor kultiviert werden, um daraus fruchtbaren Ackerboden zu bekommen. Die kleine Aue wurde geschaffen.
von Oettingen verdeutlichte die Entwicklung der Kleinen Aue bis hin zur Renaturierung mit Fotos und Skizzen. Ziel der Veranstaltung, die von der Bezirksregierung Münster, Obere Flurbereinigungsbehörde, als Projektpartner organisiert wurde, war es, die Lebensbedingungen in den Dörfern und Städten in ganz Ostwestfalen zu verdeutlichen. Daher fuhr die Delegation nach dem Besuch in Espelkamp unter anderem weiter nach Paderborn.
Das Programm gehörte zu der »Study-Tour«, die Teil des Projektes »FARLAND« (Future Approaches in Regions to Land Development) der Europäischen Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Interreg IIIC ist. Dabei sollen durch Wissens- und Erfahrungsaustausch die Methoden zur ländlichen Entwicklung in Europa angenähert und zukunftsweisende Ansätze gemeinsam weiter entwickelt werden. Hierbei spielt vor allem wieder die Vernetzung eine wichtige Rolle. Bereits seit dem 29. Mai sind die internationalen Experten in Ostwestfalen unterwegs. Heute ist der Abschluss geplant.

Artikel vom 02.06.2006