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Benjamin erhält eine Lehrstelle

Agentur fördert Betriebe - 2320 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Bad Salzuflen/Kreis Lippe (SZ). Im Rahmen eines Aktionstages hat der Leiter der Detmolder Arbeitsagentur, Dr. Harald Hiltl, am Montag den in Bad Salzuflen-Wüsten ansässigen Baudenkmalpflegebetrieb Klemme & Mengedoth besucht. Dieser Fachbetrieb wurde erst im August 2005 gegründet und engagiert sich nun erstmals in Sachen Ausbildung.

Hiltl machte dabei deutlich, dass die aktuelle Situation auf dem lippischen Arbeits- und Ausbildungsmarkt nach wie vor angespannt sei und nach außergewöhnlichen Aktivitäten verlange. Aktuell herrsche bedingt durch die hohe Nachfrage nach Ausbildungsmöglichkeiten ein großes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.
Ende April 2006 waren nach Angaben der Agentur in Lippe insgesamt 3487 Schulabgänger auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Demgegenüber standen 1648 Lehrstellen. Obwohl bereits zahlreiche junge Leute einen Ausbildungsvertrag unterschreiben konnten und von August oder September an in die Ausbildung starten, sind derzeit noch viele Bewerber auf der Suche. Während einerseits noch 422 Lehrstellen nicht besetzt sind, haben 2320 Jungen und Mädchen noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche.
Da im Hinblick auf dieses deutliche Ungleichgewicht jede Aktivität zählt, nutzen die Fachleute der Berufsberatung den bundesweiten Tag der Ausbildung, um zusätzliche Ausbildungsplätze zu gewinnen. Insbesondere werden während dieses Aktionstages kleinere Betriebe aufgesucht und in Bezug auf Ausbildung angesprochen.
Weil gerade der erstmalige Eintritt in Ausbildung für einen Kleinbetrieb eine große finanzielle Bürde darstellt, fördert die Arbeitsagentur Detmold unter bestimmten Voraussetzungen ein derartiges Engagement. Durch die finanzielle Hilfe der Arbeitsagentur konnte ein zusätzlicher Ausbildungsplatz geschaffen werden. Somit bekam auch Benjamin Bast, derzeit Schüler des Berufsgrundschuljahres Metall in Lemgo, die Chance mit einer Ausbildung als Tischler zu beginnen.
Nach Hiltls Einschätzung gibt dieser Kleinbetrieb ein gutes Beispiel. Da es in Lippe etwa 6700 Klein- und Kleinstbetrieb gibt, die bis zu zehn Beschäftigte haben - aber in der Regel nicht oder nur selten ausbilden - sieht Hiltl hier noch entsprechendes Potential an möglichen Ausbildungsplätzen.

Artikel vom 31.05.2006