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Menschen
in Schlangen
Kim Kapale
Schornsteinfeger

Auch wenn er erst im Dezember vergangenen Jahres nach Schlangen gezogen ist, kennt Kim Kapale die Gemeinde so gut, wie kaum ein anderer. Sein besonderes Augenmerk gilt als Schornsteinfeger zwar den Heizungsanlagen, Öfen und Kaminen, »aber dabei erfährt man auch eine Menge über die Menschen«, hat der 31-Jährige, der seit elf Jahren die Schlänger Schornsteine kehrt, festgestellt.
Und auch seine Qualitäten als Glücksbringer waren in Schlangen schon gefragt. »Einmal musste ich einen Lottoschein anfassen«, berichtet er und schmunzelt. »Das hat aber leider nichts gebracht.« Und auch die eigenen Tippscheine, die er mit verrußten Fingern ausgefüllt hat, haben ihm bisher noch nicht den ganz großen Gewinn beschert. Ja, nicht einmal vor Pech ist ein Schornsteinfeger gefeit. Das musste Kim Kapale feststellen, als er vor neun Jahren in Oesterholz von einem Dach stürzte.
Aber ihren Ruf als Glücksbringer haben die Kaminkehrer auch aus einem ganz praktischen Grund erhalten, weiß der 31-Jährige. »Indem sie die Kamine entrußt haben, haben sie Brände verhindert, was früher, als Holzbauweise und offene Feuerstellen noch verbreiteter waren, noch wichtiger war als heute.« Und Kim Kapale hat sich nicht nur der Brandverhütung, sondern auch der Brandbekämpfung verschrieben. Seit zwölf Jahren ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv - zunächst in Detmold, seit zwei Jahren in Schlangen.
»In Schlangen kenne ich viele Häuser von innen. Das ist ein großer Vorteil, wenn es mal brennt«, weiß er. Sein Hauptaugenmerk bei der Feuerwehr liegt auf der Jugendarbeit. »Das habe ich in Detmold schon gemacht und bin hier auch gleich als Betreuer der Jugendfeuerwehr eingestiegen.« Hilfe können die Jugendwarte Beate Richts und Mario Hornig im Moment auch gut gebrauchen. Denn am Samstag, 10. Juni, kämpfen in Schlangen etwa 450 Nachwuchsfeuerleute aus dem ganzen Kreis Lippe um den Pokal der Kreisjugendfeuerwehrwartin. »Wir bereiten im Moment die Spiele vor, in denen sich die Teilnehmer messen sollen«, erzählt Kapale. Von 12 Uhr an sind dann auf der Alten Rothe, Geschicklichkeit, Teamgeist, Feuerwehrkenntnisse und auch ein bisschen Glück gefragt.Maike Stahl

Artikel vom 31.05.2006