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Nachwuchs meistert ersten »Ernstfall«

Übungsabend der Jugendfeuerwehr Werther: Dichter Rauch in der Autowerkstatt Uphaus

Werther (kw). Dichter Qualm dringt aus der Autowerkstatt Uphaus in der Blumenstraße. Die große Rolltür ist verschlossen. In dem brennenden Gebäude befindet sich irgendwo noch ein Mensch. Das war das Szenario, dem sich die 15 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Werther am Montagabend bei einer Brandübung stellen mussten.

Alle zwei Wochen treffen sich die sieben Mädchen und 16 Jungen der Jugendfeuerwehr Werther zu ihren Übungsabenden. Dabei beschäftigen sich die 12- bis 18-Jährigen sowohl mit der Theorie als auch mit der Praxis, wobei letzteres überwiegt. »Eine reine Einsatzübung machen wir etwa drei Mal pro Jahr«, erklärt Dirk Hollmann, Leiter der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Werther. An den restlichen Übungsabenden stehen neben der Theorie Teile von Übungen auf dem Pro-gramm.
Für die Übung am Montag hatte Sebastian Uphaus, selbst Mitglied im Löschzug Langenheide, seine Werkstatt zur Verfügung gestellt. Und die hatte es in sich: Durch eine Nebelmaschine wurde dichter Rauch simuliert, einige Aktive der Feuerwehr mimten die im Qualm eingeschlossenen Opfer.
Doch bevor es richtig losgehen konnte, wurde das Vorgehen der jungen Feuerwehrmänner und -frauen noch einmal durchgesprochen. »An erster Stelle steht immer der Mensch«, erinnert der stellvertretende Löschzugführer Jürgen Blomeier, der die Übung zusammen mit seinem Team organisiert hatte. Bianca Wyrwal und Anna-Christina Marquardt wurden zu Gruppenführern ernannt, die die Aufgaben verteilten, gleichzeitig aber auch Weisungen vom Einsatzleiter erhielten.
Vor Ort wurde die Schwierigkeitsstufe für die Jugendlichen dann noch erhöht, da sich in der Werkstatt mehr als die erwartete eine Person befand. Die Jugendlichen aus dem einen Löschfahrzeug kümmerten sich um die Wasserversorgung. Hierbei musste absichtlich ein weit entfernter Hydrant benutzt werden, so dass sich eine Leitung von 450 Metern Länge ergab.
Der Atemschutztrupp ging indes in das Gebäude, um die Verletzten zu retten. Über Funk bestand dabei Kontakt zur Atemschutzüberwachung. Zudem musste das Schweißgerät schnell aus der Werkstatt geholt werden, um eine Explosion der Gasflasche zu verhindern. Eine Wärmebildkamera half bei der Orientierung, mit dem Lüfter wurde der Qualm aus der Werkstatt gepustet.
Positive »Manöverkritik« übte Dirk Hollmann zum Ende der Übung, bei der seine Schützlinge die Menschen erfolgreich aus der Werkstatt retten konnten. Die Jugendlichen konnten auch besonders stolz auf sich sein - war es doch für einige die erste Übung überhaupt.

Artikel vom 31.05.2006