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Kunden schätzten Piper-Produkte

Zeltgestängehersteller führend in Europa - Bekenntnis zum Standort Stemwede

Wehdem (WB). Ein klares Bekenntnis zum Standort Stemwede hat die Firma Piper GmbH & Co. KG erneut abgegeben. Nach dem Anbau einer Produktionshalle im Jahr 2002 investiert der Wehdemer Zeltgestänge-Hersteller in neue Büroräume an der Berkenbüscher Straße.
»Das ist bitter notwendig«, erklärt Karl-Heinz Buck, der das Familienunternehmen gemeinsam mit seiner Tochter Elke Siekermann führt.
»Wir produzieren überwiegend Zeltgestänge für Wohnwagen-Vorzelte, können aber aus Rohren oder Profilen in Stahl und Alu fast alles herstellen, was der jeweilige Kunde wünscht«, erläutert Buck die Unternehmensphilosophie. Nicht nur die Groß-Serie bestimmt das Bild im Familienbetrieb. Auch Aufträge in kleineren Serien-Stückzahlen sind heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr.
»Wir konnten unseren Umsatz durch zusätzliche Aufträge und neue Kunden stabil halten, obwohl im Campingbereich die Absatzzahlen stagnieren«, erläutert Verkaufsleiter Uwe Klasing. Der Umsatz hätte sich auf dem Niveau der vergangenen Jahre stabilisiert, betrage etwas mehr als vier Millionen Euro pro Jahr. Etwa zehn Prozent davon würden mit Pkw-Anhängeraufbauten, so genannten Spriegeln, erwirtschaftet.
Sogar Einzelanfertigungen nach Maß und Wunsch des Kunden sind bei der Firma Piper möglich. »Wir fertigen derzeit zum Beispiel auch Fahrradständer aus Aluminium für einen deutschen Hersteller«, erklärt Buck die erforderliche Flexibilität in der Produktion. »Früher waren auch Serien von mehr als 500 Stück bei den Zeltgestängen üblich. Heute müssen wir nur jeweils etwa 100 gleichartige Gestänge herstellen. Die Kunden der Zelt-Hersteller wollen Individuelle Modelle haben.«
»Gerade aber die kleinen Serien sind unser Vorteil im Wettbewerb«, meint Uwe Klasing. »Nur mit dieser Flexibilität und mit Schnelligkeit können wir in Deutschland bestehen.« Die meisten Aufträge würden innerhalb von vier Wochen ausgeliefert.
40 Mitarbeiter, davon drei Auszubildende, beschäftigt die Stemweder Firma. »Wir brauchen gelernte Leute, die wir einstellen, damit dies unseren Ansprüchen an die Qualität der Produkte entspricht«, erklärt Klasing. Deshalb würde die Firma Piper kontinuierlich ausbilden.
1,6 Millionen Meter Stahl- und 400 000 Meter Aluminiumrohre werden jährlich in Stemwede verarbeitet. »Mittlerweile sind wir als Zeltgestänge-Hersteller in Deutschland führend«, erklärt Klasing nicht ohne Stolz auf das eigene Unternehmen. Angst vor ausländischen Produkten oder der »neuen Konkurrenz aus China« habe man nicht. »Es werden letztlich nur komplette Gestänge mit der Zelthaut zusammen verkauft. Dies alles können die Chinesen nicht kopieren. Außerdem wären die Frachtkosten zu hoch und die Lieferzeiten zu lang«, ist sich Klasing sicher.
Zudem versuche die Firma Piper, mit Aufträgen für Möbel oder Gartengeräte weitere Absatzmärkte zu erschließen. »Wir haben Maschinen, die auch zur Herstellung anderer Produkte einsetzbar sind«, meint Karl-Heinz Buck. Letztlich habe das von seinem Urgroßvater Friedrich Piper 1869 mit einer Schmiede und Schlosserei begründete Unternehmen schon einmal einen Wandel vollzogen. 1965 begann man mit der Herstellung von Zeltstangen für Hauszelte. In diesem Wirtschaftszweig ist das Stemweder Unternehmen heute führend.
Was die Zukunft bringt? Karl-Heinz Buck wagt keine Prognosen. Optimistisch ist er allerdings schon, was die Zukunft des eigenen Betriebes in der Branche angeht.

Artikel vom 13.09.2006