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Milch ist ein wertvoller
Nährstoff-Cocktail

Internationaler Aktionstag auch im Altkreis Lübbecke

Niedermehnen/Kreis Minden-Lübbecke (re). Milch und Milchprodukte sind nach wie vor beim Verbraucher heiß begehrt. Darauf weist der Landwirtschaftliche Kreisverband Minden-Lübbecke anlässlich des »Internationalen Tages der Milch«, am Donnerstag, 1. Juni, hin.

»Der Verbrauch von Milch und ihren Erzeugnissen wie Kefir, Joghurt und Milchgetränken mit Geschmack ist in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen«, weiß der Kreisverbandsvorsitzende Karl-Heinz Becker. So hat der Pro-Kopf-Verbrauch dieser Milchprodukte im Jahr 2005 die Rekordhöhe von 94,8 Kilo erreicht, 1996 waren es erst 89,8 Kilo. Allerdings ist aufgrund der Konkurrenz zahlreicher neuer Milchkreationen der Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkmilch pur und Buttermilch innerhalb eines Jahrzehnts um ein Kilo auf 65,8 kg gesunken. Demgegenüber konnte durch die wachsende Vielfalt von Joghurt-Innovationen, Milchgetränken mit Fruchtzusätzen oder Schokoladengeschmack der Verbrauch der übrigen Milcherzeugnisse kräftig angekurbelt werden. Hier hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch seit 1996 um immerhin sechs Kilo auf 29 Kilo erhöht.
Um Informationen rund um die Milch geht es am »Internationalen Tag der Milch« (ITM) - immer am 1. Juni. Dieser Tag wird bereits seit Ende der 50-er Jahre in Deutschland, aber auch in zahlreichen Ländern Europas und in Übersee bedacht. »Ziel des Tages ist es, auf die Bedeutung der Milch mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen aufmerksam zu machen und den Verbrauch des weißen Nährstoffcocktails zu fördern«, erläutert der Vorsitzende. Täglich sollte mindestens ein halber Liter getrunken werden, um einen Großteil des täglichen Bedarfs an Calcium (63 Prozent), aber auch an Eiweiß und Vitaminen zu decken. Becker: »Milch- und Milchprodukte sind unverzichtbare Nährstoffquellen in jedem Lebensalter, besonders in der Zeit des Wachstums.« Im Schulalltag helfe zum Beispiel ein Glas Milch oder ein Joghurt, Leistung und Konzentration auf hohem Niveau zu halten.
»Der weiße Saft ist ein reicher Nährstoff-Mix, den die Natur serviert. Zudem zählt sie zu den am besten untersuchten und damit zu den sichersten Nahrungsmitteln überhaupt«, berichtet der Vorsitzende.
Doch gerade Milch- und Milchprodukte stehen häufig zu absoluten Niedrigstpreisen als Lockangebote in den Regalen der Supermärkte. »Dieses führt dazu, dass viele Landwirte ihre Kühe nicht mehr rentabel halten können«, bringt es der Vorsitzende auf dem Punkt. »Der momentane Milchpreis ist ruinös, er entspricht dem Niveau des Jahres 1977«. Nach seiner Einschätzung trifft der Preisverfall die heimische Landwirtschaft hart, ist die Milcherzeugung doch mit neun Milliarden Euro Produktionswert der bedeutendste Einkommenszweig in Deutschland.
Im Kreis Minden-Lübbecke leben derzeit etwa 470 Bauern von der Milchkuhhaltung. Seit dem 1. Juni 2005 gibt es im Mühlenkreis die Möglichkeit, die ostwestfälische Gastlichkeit auf der Milchstraße zu genießen und auf diesem Weg die Region zu erkunden.

Artikel vom 31.05.2006