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Helfen steht auf dem Stundenplan

Realschule beteiligt sich erstmals am Sozialen Tag der »Aktion Tagwerk«

Steinhagen (mel). Helfen steht für die Steinhagener Realschüler am 22. Juni auf dem Stundenplan. Die 370 Mädchen und Jungen suchen sich für einen Tag lang eine Arbeit und spenden anschließend ihren Lohn für Gleichaltrige in Entwicklungsländern. Sie beteiligen sich erstmals an dem Sozialen Tag der »Aktion Tagwerk«, der deutschlandweit stattfindet.

Die Betätigungsfelder für die Schüler sind groß: Hund ausführen, Rasen mähen, Schuhe putzen, Menschen in Krankenhäusern oder Altenheimen etwas vorlesen oder sogar einen Tag lang in einer Firma arbeiten. Entscheidend ist dabei das Alter der Kinder und Jugendlichen. Lehrerin Elisabeth Monaca: »Die unter 13-Jährigen machen Aktionen im Klassenverband, die 13- bis 14-Jährigen können zwei Stunden leichte Tätigkeiten erledigen und die 15- bis 18-Jährigen dürfen sogar bis zu acht Stunden mit einem richtigen Arbeitsvertrag arbeiten.«
Steinhagener Firmen sollten sich also nicht wundern, wenn sich in den kommenden Tagen und Wochen Schüler bei ihnen melden, die für nur einen Tag bei ihnen arbeiten wollen. »Es ist schließlich für einen guten Zweck«, bittet Schulleiter Klaus Bißmeier die Firmen um Mithlife. Wichtig sei, dass die Löhne für diesen Tag nicht dem Lohnsteuerabzug unterliegen. »Das haben die Finanzämter bestätigt.« Ebenso wenig ist es notwendig, die Kurzzeit-Mitarbeiter bei der Sozialversicherung anzumelden. Der Lohn wird vom Arbeitgeber direkt auf das Spendenkonto der »Aktion Tagwerk« überwiesen und kann als Betriebsausgabe geltend gmacht werden.
Die Realschule ist die einzige Schule in Steinhagen, die sich am Sozialen Tag beteiligt. »Wir erziehen unsere Schüler zu solidarischem Handeln«, sagt Klaus Bißmeier, »diese Aktion passt sehr gut zu unserem Grundgedanken.« Im Unterricht werden die Schüler am Mittwoch, 7. Juni, auf den Sozialen Tag vorbereitet. Afrikanische Schauspieler wollen mit einem Theaterstück näherbringen, wie die Lebensbedingungen von Gleichaltrigen in Entwicklungsländern sind. Mit dem gesammelten Geld werden übrigens Schul- und Ausbildungsprojekte unterstützt. Im vergangenen Jahr konnten auf diese 250 000 Euro gespendet werden.

Artikel vom 30.05.2006