30.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bär soll Autobahn überquert haben

Meister Petz reißt drei Ziegen und zieht weiter durch Österreich


Innsbruck (dpa). Der Braunbär, der seit fast zwei Wochen Tierschützer und Behörden im österreichisch-deutschen Grenzgebiet beschäftigt, ist offensichtlich weiterhin in Tirol unterwegs. Im Gebiet Achensee nordöstlich von Innsbruck wollen zwei Augenzeugen das Tier beobachtet haben. Diese Vorfälle seien jedoch noch nicht bestätigt, sagte Susanne Grof von der Naturstiftung WWF. Ein Lkw-Fahrer hat nach eigenen Angaben beobachtet, wie das Tier bei Schwaz die Inntal-Autobahn überquerte und über die Mittelleitplanke kletterte.
Eine Einsatzgruppe des WWF hat mittlerweile eine Bärenfalle in das Gebiet gebracht. Die Röhrenfalle kann jedoch nur dann eingesetzt werden, wenn der Bär an einen Ort zurückkehrt, den er vorher aufgesucht hat - etwa, um ein weiteres Stück eines gerissenen Tieres zu fressen. »Das hat er aber bisher nicht gemacht«, erklärt WWF-Sprecherin Grof. Der Bär hat auf seiner Wanderschaft in Österreich und Bayern bisher Bienenstöcke zerstört, ist in Ställe eingedrungen und hat elf Schafe und zuletzt drei Ziegen gerissen, ohne sie jedoch zu fressen. In Tirol wurde der Bär wegen seines untypischen Verhaltens, das ihn immer wieder in die Nähe von Menschen führt, ebenso wie in Bayern zum Abschuss frei gegeben.

Artikel vom 30.05.2006