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Löhner Rettungsdienst wird drastisch teurer

Kostenpauschale je Einsatz soll mehr als verdoppelt werden - Eigenbeteiligung unverändert

Löhne (per). Wenn künftig der Rettungswagen ausrücken muss, fällt die anschließende Rechnung deutlich höher aus als bisher. »Wir müssen die Gebührentarife anheben, um eine Kostendeckung zu erreichen«, begründet Ordnungsamtsleiter Wolfgang Greinke diesen Schritt.

Bislang beläuft sich die Grundgebühr für einen Notfalltransport - im vergangenen Jahr waren es 1 832 - auf 188,16 Euro. Ab voraussichtlich Mitte des Jahres steigt dieses Pauschale auf 445,22 Euro. Hinzu kommt eine Pauschale in Höhe von 3,24 Euro je Kilometer während eines Einsatzes. Als Hauptgrund für die drastische Anhebung nennt Greinke den starken Rückgang bei der Anzahl der Einsätze - gerade auch im Bereich des Krankentransportes. »Das ist eine Auswirkung der Gesundheitsreform, da die Kosten für einen Krankentransport - etwa zu einem Arzt - nur noch von der Krankenkasse übernommen werden, wenn die Fahrt zuvor genehmigt worden ist.«
Die Anzahl der Krankentransporte sank von 1 892 im Jahr 2003 auf 1 245 im vergangenen Jahr. »Gleichzeitig laufen die Personalkosten aber weiter, weil wir durch die Auflagen des Brandschutzbedarfsplanes verpflichtet sind, ein bestimmtes Kontingent an Kräften zur Verfügung zu stellen«, erklärt Greinke, dass an dieser Stelle nicht an der Sparschraube gedreht werden kann.
Der Patient wird die Preisanhebung zumindest nicht direkt zu spüren bekommen. »Er zahlt weiterhin seinen Eigenanteil in Höhe von zehn Euro«, sagt der Ordnungsamtschef. Indirekt jedoch kommen alle Krankenkassenmitglieder für die Mehrkosten auf. Denn die Krankenkassen sind es, die für die Kosten von Rettungseinsätzen oder Krankentransportfahrten aufkommen müssen und finanzieren dies aus den Mitgliedsbeiträgen. Entsprechend mussten die Krankenkassen der Gebührenanhebung auch ihre Zustimmung erteilen. »Das ist aber bereits geschehen«, sagt Greinke. Hilfreich bei den Verhandlungen dürfte gewesen sein, dass die Grundgebühr für den Krankenstransport von derzeit noch 81,81 Euro auf 68,51 Euro gesenkt werden. Ebenso wird hier die Kilometerpauschale von 4,73 Euro auf 3,21 Euro reduziert.
»Wir hoffen, dass die Satzung in der Ratssitzung am 22. Juni verabschiedet wird und dann zum 1. Juli Gültigkeit erlangt«, sagt Greinke.

Artikel vom 31.05.2006