30.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Pressebesuch aus Portugal

»Record«-Sportredakteur Antonio Ribeiro interviewt Marienschüler

Von Judith Frerick
Marienfeld (WB). Portugiesischen Presserummel sind sie mittlerweile gewöhnt, die Marienschüler. Kürzlich war ein Fernsehteam in der Grundschule. Und auch ein Journalist und ein Fotograf der populären portugiesischen Sportzeitschrift »Record« drückten in Marienfeld bereits die Schulbank, um zu erfahren, was die Kinder überhaupt über Portugal wissen.

Keine Spur von Aufregung. Schließlich haben Niklas und Julian aus der dritten Klasse sowie die Viertklässler Sarah, Aram, Mats, Fabian, Stephanie, Vanessa, Johanna, Louisa, Ronja und Melina ihre »Hausaufgaben« gemacht. Fabians Finger schnellt in die Höhe: »Die Portugiesen sind ein fröhliches Volk«, weiß der Zehnjährige zu berichten, der wie seine Mitschüler im Vorfeld alles fein säuberlich zu Papier gebracht hat. Record-»Jornalista« Antonio Ribeiro und sein Fotograf Miguel Barreira strahlen, als sie sehen, was sich die Steppkes haben einfallen lassen. Julian Hanfgarn zeigt Antonio stolz sein Bild zum Thema Portugal. »Portugal zu Gast bei Freunden«, ist darauf in großen Lettern zu lesen, rund herum ein Fußball, ein Spielfeld, das Marienfelder Wappen und die Portugal-Flagge.
Sicherlich wird in diesen Tagen in der Sport-Gazette auch davon zu lesen sein, dass sich Niklas Birwe das Endspiel »Deutschland - Portugal« wünscht. Der Junge aus der 3 a freut sich bereits auf die Ankunft der Portugiesen im Klosterdorf: »Ich hoffe, dass ich ein paar Autogramme bekomme«. Außerdem hat der Achtjährige noch einen Tipp parat: »Die Portugiesen könnten, wenn sie sich anstrengen, Weltmeister werden«.
Besonders viel wissen auch Louisa Weckenbrock und Johanna Frie über Portugal. Die beiden Freundinnen haben gleich zwei Heftchen mit Wissenswertem über Portugal und die Nationalmannschaft erstellt. Louisa berichtet über die Ablösesumme Figos, der 2000 vom FC Barcelona zu Real Madrid wechselte: immerhin 58 Millionen Euro. Johanna weiß, dass der portugiesische Fußball einer der besten ist: »Portugal ist von der Sprache und von der Kultur wie Brasilien. Daher ist auch der Fußball ähnlich wie in Brasilien«. Johanna, Tochter des Hoteliers Reinhold Frie, muss schmunzeln: »Wenn die Portugiesen kommen, haben wir gleich zwei Figos und zwei Ronaldos auf dem Gelände«. Im selben Atemzug klärt sie auf: »Ich habe auch einen Hund, der Figo heißt, und einen Kater, der auf Ronaldo hört«.
Für den Kater interessieren sich Mats Rüschoff und Aram Jasmaz zwar weniger, dafür ist der »echte« Cristiano Ronaldo ihr Lieblingsspieler. Gleichzeitig hoffen die Beiden auf eine spannende und faire WM. Mit Gästen ins Gespräch kommen möchte Stephanie Siewert. Ihre Mutter ist Brasilianerin und hat portugiesische Vorfahren. Und auch Stephanie selbst spricht Portugiesisch, so dass sie ganz unbefangen mit dem »Jornalista« plaudert: »Ich drücke den Portugiesen fest die Daumen«.
Vanessa Klos meint, dass es »in Portugal viel schöner und wärmer ist als in Marienfeld«. Ronja und Sarah sind sich sicher: »Portugal marschiert ungeschlagen durch die WM-Qualifikation«. Antonio Ribeiro strahlt und notiert eifrig in den Block, während Kollege Miguel die Kinder grienend für die portugiesische Presse ablichtet.

Artikel vom 30.05.2006