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Regen hält Wasserratten
vom Freibad-Besuch ab

Enorme Energiekosten bei niedrigen Temperaturen


Bünde (-gl-). Nebelschwaden steigen von der Wasseroberfläche des Freibades Bünde-Mitte auf. Schwimmmeistergehilfe Benjamin Mettenbrink zieht den Staubsauger über den Boden des Beckens. Er trägt einen knallgelben »Ostfriesennerz«, denn es regnet in Strömen. Und das ist seit etwa 14 Tagen die Krux im Freibad. Die Badegäste bleiben aus.
»Wir sind seit der Eröffnung am Sonntag, 7. Mai, mit gutem Besuch gestartet. Darüber konnte man nicht meckern«, bewertet der stellvertretende Betriebsleiter Uwe Hoymann den Saisonstart, räumt aber auch ein, »dass zur Zeit nicht sehr viel läuft.«
Die Dauerschwimmer lassen sich tagtäglich, bei Wind und Wetter von ihrem morgendlichen Frühschwimmen nicht abhalten. »Sie wollen die lange Bahn, lieben die frische Luft und halten sich durch Schwimmen fit. Dabei darf auch der Klönschnack nicht fehlen«, beobachtet Uwe Hoymann immer wieder. »Hier treffen sich alte Bünder, die seit Jahrzehnten Dauerkarten besitzen. Unter ihnen auch der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Fuchs. Der schwimmt mit 79 Jahren Hundert-Meter-Zeiten, die mancher Jugendliche nicht schafft«, weiß der stellvertretende Badebetriebsleiter.
Zwischen 70 und 80 Unentwegte sind jeden Tag im Schwimmbad zu finden. Im Augenblick fehlt aber das »Badewetter«, das die Zahl der Badegäste nach oben schnellen lassen würde. Bisher ist man im Freibad aber zufrieden, haben sich doch schon annähernd 6 000 Badegäste in das 22 Grad warme Wasser gestürzt. Die Energiekosten sind im Augenblick enorm. »Allein das Wetter ist für Kosten und Besucherzahl entscheidend«, meint Hoymann.

Artikel vom 30.05.2006