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»Verl war ein Glücksfall«

Realschulrektor Manfred Viehöver in Ruhestand verabschiedet

Verl (ehl). »Für Sie war die Tätigkeit als Schulleiter kein x-beliebiger Job. Es war Ihre Aufgabe, die Sie freiwillig gewählt, mit vollem Einsatz bewältigt und gern ausgeübt haben.« Mit diesen Worten sprach Bürgermeister Paul Hermreck gestern wohl allen aus dem Herzen, die sich in der Aula versammelt hatten, um Manfred Viehöver feierlich aus dem Amt des Rektors der Realschule Verl zu verabschieden.

Wie berichtet, geht der 57-Jährige aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand. Für den leidenschaftlichen Pädagogen ein schwerer Schritt, wie er offen zeigte. Dass freilich nicht nur Viehövers Herz an der Realschule hängt, sondern auch die Herzen seiner Schüler und Kollegen an ihm, wurde bei der Abschiedsfeier nur allzu deutlich.
Das Kollegium hatte für einen festlichen Rahmen gesorgt: Die Aula war von Kornelia Sollors liebevoll dekoriert worden und es gab einen Imbiss sowie eine große Kuchentafel. Schüler der 9. und 10. Klassen bewirteten die Gäste.
Zur Feier des Tages wurde Viehöver in einer Limousine bis vor die Schultür gefahren und gemeinsam mit Ehefrau Ulrike von einigen Schülern und Kollegen in Empfang genommen. In der Aula schüttelte er dann zahlreiche weitere Hände, zum Beispiel von Ratsmitgliedern, Kollegen der anderen Schulen, Vertretern der Kirchen, der Gemeinde, der Schulpflegschaft und des Fördervereins. Auch seine Amtsvorgänger Theodor Meyer und Ferdinand Altmiks waren gekommen.
Die Urkunde zur Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand überreichte Regierungsschuldirektor Horst Naujack. Er erinnerte daran, dass Viehöver insgesamt 31 Jahre an der Realschule gewirkt habe: als Lehrer, Konrektor und schließlich als Rektor. In dieser Zeit habe der 57-Jährige die Schule geprägt, unter anderem durch die Weiterentwicklung des Schulprogramms und der Berufswahlorientierung, die Ausprägung des Schwerpunkts Gewaltprävention oder die Förderung der Lese- und Informationskompetenz der Schüler. Was Viehöver geleistet habe, sei zu viel, um es aufzuzählen, aber in den Köpfen der Lehrer und Schüler werde es unvergessen bleiben. Besonders in Erinnerung bleiben werde auch sein »besonderes pädagogisches Händchen«, betonte Naujack. Viehöver habe stets ausgleichend und abwägend gewirkt, dabei aber notwendige Entscheidungen nie gescheut.
Hermreck hob das gute Verhältnis zwischen Gemeinde und Realschule hervor und dankte Viehöver für »die ergebnisorientierte und fruchtbare Zusammenarbeit zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen«. Einige Schüler umrahmten die Feier mit Musik, die Lehrer sangen und Konrektorin Dietlind von Boeselager hielt eine Ansprache. Eine besondere Überraschung bereitete Sekretärin Maria Di Giglio dem scheidenden Rektor: Josef Siggemann und Helgard Wulf boten das »Ave Maria« und »O sole mio« dar.
Manfred Viehöver dankte zum Schluss allen Wegbegleitern sehr herzlich und meinte: »Verl ist für mich ein Glücksfall gewesen. Danke, dass ich hier sein durfte.«

Artikel vom 30.05.2006