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Radeln und Wandern sind Zugpferde

70 Millionen Euro Umsatz - Touristikverband setzt auch auf Canossa

Kreis Paderborn/Borchen (pic). Radeln und Wandern bleiben tragende Säulen in der Paderborner Touristik-Landschaft. Das machte gestern Nachmittag auch die Jahreshauptversammlung der Touristikzentrale »Paderborner Land« im Borchener Mallinckrodthof deutlich.
Geschäftsführer Herbert Hoffmann will den Rad- und Wandertourismus mit der »Paderborner Land Route« (Radeln) und dem Eggeweg und Sintfeld Höhenweg noch stärker ankurbeln. Die Übernachtungs- und Gästezahlen konnten im Kreis Paderborn im Vorjahr auf hohem Niveau gehalten werden.
Mit 210 397 Gästen in Hotels, Herbergen und Pensionen mit mindestens neun Betten haben in etwa genauso viel Menschen (plus 0,1 Prozent) wie ein Jahr zuvor in Kreis Paderborn für 717 310 Übernachtungen (minus 0,2 Prozent) gesorgt. Sie gaben etwa 70 Millionen Euro aus, betonte Geschäftsführer Hoffmann den Wirtschaftsfaktor der »weißen Industrie«. Hinzu kommen nicht registrierte Gäste in kleineren Herbergen sowie ungezählte Tagesgäste: Allein zum Liborifest wurden 1,5 Millionen Besucher in Paderborn geschätzt. Jeder Besucher gibt am Tag durchschnittlich 30 Euro aus.
Der Verband unter Vorsitz von Landrat Manfred Müller rechnet für dieses Jahr wieder mit Wachstumsraten für die Paderborner Touristik. Als Zugpferd dient auch die Canossa-Ausstellung vom 21. Juli bis 5. November in Paderborn, zu der allein 100 000 Tagestouristen erwartet werden.
Darüber hinaus setzt Geschäftsführer Hoffmann auf die 260 Kilometer lange Paderborner Land Route als wichtigstes Radprojekt des Kreises Paderborn. Diese Route führt Radler zu den vielen Sehenswürdigkeiten des Paderborner Landes gezielt in die Innenstädte, um damit auch die lokale Gastronomie zu unterstützen.
Der Wandertourismus als zweites wichtiges Standbein bietet mit dem Eggeweg und dem überregionalen Westfalen-Wanderweg besonders schöne Angebote. Zudem soll der Sintfeld-Höhenweg ausgebaut werden. Aber auch lokale Wege wie der Rundwanderweg »Bahn und Quellen« haben Bedeutung.
Die ersten Zahlen aus dem ersten Quartal dieses Jahres lassen auf einen positiven Trend hoffen. Herbert Hoffmann nannte gestern bei den Gästezahlen bereits einen Zuwachs von 9,4 Prozent, bei den Übernachtungen von einem Prozent. Den stärksten Sprung nach vorn macht die heimische Touristik bei ausländischen Gästen. Erstmals stellten die Vorjahr die Briten die größte Ausländergruppe. Aber auch die Niederländer haben nach Flautejahren das Paderborner Land vor der Haustür wiederentdeckt.
Den Erfolg führt Hofmann auf gezielte Marketing-Anstrengungen bei Messen in England zurück. Hohe Bedeutung misst Hoffmann auch der Internetdarstellung des Paderborner Landes zu: Die Paderborner Touristikseiten wurden im Vorjahr von 145 800 Besuchern aufgerufen - eine Steigerung von 56 Prozent.
In der künftigen Werbung will der Verband »deutsch reden«. Wellness war gestern, Wohlfühlen und Gesundheit dagegen heute und morgen. Und aus Events werden Veranstaltungen, aus Highlights Sehenswürdigkeiten.

Artikel vom 30.05.2006