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Streit um neue Transrapid-Strecke

Chinesen kritisieren Haltung von Siemens und Thyssen-Krupp

»Ein berauschendes Gefühl«, sagte der bayerische Verkehrsminister Erwin Huber nach der Fahrt mit der Magnetschwebebahn Transrapid. Foto: dpa

Schanghai/Düsseldorf (dpa). Der Leiter des chinesischen Transrapid-Projekts, Wu Xiangming, hat die Haltung der deutschen Konzerne Siemens und ThyssenKrupp in den Verhandlungen um eine Verlängerung der Magnetbahn-Strecke von Schanghai nach Hangzhou kritisiert. »Derzeit gibt es eine große Distanz. Wenn die deutsche Industrie meint, sie habe so viel Geld bezahlt, müsste alles wieder bekommen und noch hohe Profite machen, dann wird die Strecke nicht entstehen«, sagte Wu während des Schanghai-Besuchs des bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsministers Erwin Huber.
Wu Xiangming machte indirekt die hohen Forderungen der deutschen Verhandlungspartner für den zögerlichen Vertragsschluss verantwortlich. »Es wird weiter verhandelt«, so Dieter Hoffmann, ausführender Geschäftsführer der Siemens-Sparte »Transportation Systems Locomotives«. Der Vertragsabschluss für die Streckenverlängerung um 170 Kilometer war vergangene Woche zum China-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel gescheitert. Die chinesische Seite soll Medienberichten zufolge hohe Staatssubventionen verlangt haben. Wu sagte, die deutsche Presse kenne den wahren Hintergrund nicht.

Artikel vom 29.05.2006