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Zuverlässiger Bote seit 40 Jahren

Dienstjubiläum in der Wittekindshofer Verwaltung

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (AM). »Ich war noch nicht ganz fertig mit der Schule, da habe ich schon hier in der Verwaltung angefangen zu arbeiten«, berichtet Rolf Tristram, der sein 40-jähriges Jubiläum feiert. Kein anderer Mitarbeiter arbeitet länger in der Verwaltung der Diakonischen Stiftung Wittekindshof und der 57-Jährige ist fest entschlossen: »Ich arbeite noch bis 65 Jahre, wenn alles gut geht.«Ê

Rolf Tristram lebt seit seinem vierten Lebensjahr im Wittekindshof und wohnt mittlerweile selbstständig in einer eigenen Wohnung: »Ich habe fünf Sekretärinnen und vier Anstaltsleiter erlebt. Im September kommt Dr. Starnitzke, der fünfte Pastor.« Rolf Tristram hat sie alle persönlich kennen gelernt, weil er zusammen mit den Sekretärinnen dafür sorgt, dass sich Gäste und Mitarbeiter bei Besprechungen mit der Leitung wohl fühlen. Er kauft ein und ist verantwortlich, dass genug Kaffee, Zucker und Milch bereitstehen und kümmert sich um das Geschirr nach den Besprechungen.
»Das war schon zu Pastor Klevinghaus Zeiten so. Aber damals hatten wir noch keine Küche. Ich habe das da gemacht, wo heute die Leute im Flur ihre Jacken aufhängen. Die heutige Küche war das Büro des Brüderpfarrers, aber es gab ja auch den ganzen Anbau noch nicht.« Rolf Tristram erinnert sich, dass die Gäste schon immer Kaffee bekommen haben: »Für uns Bewohner gab es aber früher nur Muckefuck und wir hatten alle nur Aluminiumtassen und -teller. Die waren so heiß, dass man sich die Lippen verbrennen konnte.«
Rolf Tristram wird nicht nur von Vorstandssprecher Pfarrer Horst Ritter als sehr zuverlässiger und pflichtbewusster Mitarbeiter gelobt. Er ist als Bote dafür auch weit über die Wittekindshofer Verwaltung hinaus bekannt. Er verteilt die Kirchenzeitung und erledigt die monatliche Abrechnung mit den Abonnenten. In seiner Freizeit singt er im Wittekindshofer Chor, hört gerne am Sonntagmorgen die Kantate im Radio und beschäftigt sich häufig mit Partituren von Johann Sebastian Bach.
Zurzeit ist dem ehrgeizigen Mann aber etwas anderes noch wichtiger als die Musik: »Ich gehe heute noch in Löhne zur Schule und lerne Rechnen und Schreiben und mache viele Hausaufgaben.« Kurze Worte kann Rolf Tristram problemlos lesen, nur die längeren sind etwas schwierig für den Mann, der für den Herbst eine große Urlaubsreise plant, für die er schon lange gespart hat: »Ich fahre nach Teneriffa und besuche Petra Dahlhaus, meine alte Chefin in der Caféteria, wo ich oft beim Spülen und Aufräumen helfe.«

Artikel vom 29.05.2006