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Auch im Feiern sind
sie nicht zu stoppen

Fußball-Kreisliga A: Fabbenstedt - Espelkamp 1:1

Von Ingo Notz
Fabbenstedt/Espelkamp (WB). Sie jubelten und jubelten und jubelten - die Preußen aus Espelkamp genossen gestern ihren letzten Dienstauftritt in der Kreisliga A. Nach dem 1:1 beim Lokalrivalen VfB Fabbenstedt war der Jubel meisterlich - und Kreisvorsitzender Fritz Struckmeier musste entsprechend mit der Ehrung einen Moment warten. Und warten - und warten. . .

»Das hab ich noch nie erlebt. Ich habe ja schon viel gehabt, aber dass sich die Leute nicht ehren lassen wollen. . .« Das Malheur erlebte Struckmeier gestern gleich zweimal - denn auch der Versuch, Schiedsrichter Michael Rutkowski für dessen Aufstieg in die Oberliga zu ehren, schlug fehl: In Fabbenstedt hatte der Rahdener Kopp gepfiffen und die irrtümlich ihm angetragene Ehrung daher auch abgelehnt. . .
Dann aber war er endlich da, der große Moment für Preußen- Kapitän Torben Kreienbrock, der aus den Händen Struckmeiers die begehrte Holzschale entgegen nehmen durfte. Danach gab es kein Halten mehr: Preußen tanzte, Preußen feierte, Preußen leerte eine Sektflasche nach der anderen - der legendäre Atouba-Tanz, das volle Programm eben. . .
A propos »volles« Programm: Samstag um 20 Uhr hatten die Preußen bereits im Partyraum von Adrian Rehling in Rahden ihre Meisterfeier gestartet. Klare Ansage: Wer beim Durchmachen einschläft, muss 50 Liter Bier für das Team bezahlen. Aus alkoholfreier Quelle sickerte durch: Gegen zwei Uhr nachts erwischte es Alexander Müller als Ersten und Einzigen. Der Rest feierte durch bis gestern früh - und dann ging es zu Fuß mit einem Bollerwagen, drei Kisten Bier und einigen Flaschen Sekt Richtung Fabbenstedt. . . Dort musste Keeper Martin Wischnewski dann erst noch eine weitere Wette einlösen und marschierte im kurzen Röckchen über den Platz. Unter diesen Umständen war es fast abzusehen, dass beim Gipfeltreffen Meister gegen Vizemeister kein berauschendes Spiel dabei heraus kam. In der ersten Hälfte war die aktive Ausnüchterung der Champions unübersehbar. Fabbenstedt hatte vier größere Chancen, die Martin Wischnewski zunichte machte, und kam dann in der 25. Minute nach einem Ausrutscher von Uwe Korejtek durch Willi Olfert zum 1:0. Wenig später war es Preußens Spielertrainer Korejtek, der seinen Fehler wieder ausbügelte: Aus 20 Metern Torentfernung setzte er einen Freistoß in den Winkel. Im zweiten Abschnitt hatte Preußen einige dicke Chancen, doch Torschützenkönig Torben Kreienbrock scheiterte mehrfach und Eugen Fritz beförderte das Leder zwei Meter vor der Linie per Kopf noch über die Latte. 15 Minuten vor Schluss wurden Sekt und Meister-T-Shirts besorgt -Ê der Rest war eine lange Feier in Schwarz und Weiß. . .

Artikel vom 29.05.2006