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Todt sieht keinen Beweis

Auch Weber spielt den Ferrari-Verteidiger


Monte Carlo (dpa). Von Platz eins auf den letzten Rang: Ferrari-Teamchef Jean Todt kritisierte heftig das Urteil (»Absicht«) der aus drei Personen bestehenden Rennleitung, die Weltmeister Michael Schumacher nach seiner Meinung völlig zu Unrecht bestraften. »Wir stimmen dieser Entscheidung absolut nicht zu. Solch eine Entscheidung erzeugt einen sehr ernsten Präzedenzfall, er schließt die Möglichkeit eines Fahrfehlers aus«, meinte der Franzose. »Ohne richtigen Beweis wurde seine Schuld vorausgesetzt.«
Auch Schumacher Manager Willi Weber war selbstverständlich auf der Seite seines Klienten und schimpfte: »Das ist ein Skandal. Die Jury hat eine Vorentscheidung bei der WM getroffen. Das muss sie jetzt selbst verantworten. Einige einflussreiche Herren wollen wohl nicht, dass Michael dem Spitzenreiter zu nahe kommt.«
Mit diesen Verteidigern war Schumacher natürlich sehr einverstanden. Nach dem Rennen analysierte er die Situation: »Man hat Gegner, Feinde oder Freunde. Das ist in der Formel-1 genau so wie im richtigen Leben. Ich muss die Kritik annehmen. Aber nur ich weiß, was wirklich im Auto passierte: Das war keine Absicht.«

Artikel vom 29.05.2006