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Sammer als
Übergang

Vorschlag von »MV«

Genf (dpa). Zwei Wochen vor dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft wird die Diskussion um einen möglichen Nachfolger für Bundestrainer Jürgen Klinsmann immer lauter.

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder brachte bei seinem Comeback im Kreise der Nationalmannschaft DFB-Sportdirektor Matthias Sammer als Übergangslösung ins Spiel. »Der Sammer könnte ja mal zwei Spiele machen, bis man einen Trainer hat«, sagte der nach einer Herz-Operation genesene Verbandschef.
Oliver Bierhoff erwartet im Falle eines Ausscheidens von Klinsmann eine schwierige Suche nach einem Bundestrainer. »Der Kreis ist eng«, sagte der Nationalmannschafts-Manager. Seine erste Option für die Zukunft bleibt Klinsmann. »Ich arbeite daran - und steter Tropfen höhlt den Stein.«
Mayer-Vorfelder kritisierte unterdessen, dass schon vor der Entscheidung Klinsmanns zwischen Bierhoff und DFB-Sportdirektor Sammer um die Kompetenzen bei der Nachfolger-Suche gerangelt werde. »Da streiten sie schon, wer zuständig ist. Die Entscheidung liegt aber nicht bei den Herren Bierhoff oder Sammer, sondern beim Präsidium des DFB«, betonte der 73 Jahre alte Funktionär, der nach der WM die Zuständigkeit für die Nationalelf ganz an Präsidenten-Kollege Theo Zwanziger abtreten wird.
Mayer-Vorfelder wollte nicht ausschließen, dass Klinsmann ähnlich wie Rudi Völler nach der EURO 2004 handelt, als der mit seinem damaligen Rücktritt den DFB ins Dilemma stürzte. »Das kann immer wieder vorkommen. Wenn der Jürgen sagt, ich höre auf, stehst du ohne Trainer da«, sagte der DFB-Chef. »Aber das ist dann nicht mehr mein Bier.«

Artikel vom 27.05.2006