29.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Reibungsloses Zusammenspiel der Kräfte

Testaufbau für den Bereitschaftseinsatz bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Gelsenkirchen

Von Jürgen Köster
Brakel (WB). Der Regen hat sie zum Umzug gezwungen, und dennoch verlief die Generalprobe für den Einsatz bei der WM reibungslos. Statt wie geplant auf dem Parkplatz der Brakeler Stadthalle bauten die Rettungskräfte des Kreises Höxter einen so genannten Behandlungsplatz 50 unter dem Vordach der Kreisleitstelle der Feuerwehr auf. »Auch im Ernstfall kann eine solche spontane Reaktion erforderlich sein, daher war das Umdisponieren gar nicht so schlimm«, meinte Gerhard Handermann, Fachbereichsleiter für öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises Höxter.

»Auch wenn der Aufbau auf einem unbekannten Platz erfolgen musste, hat alles bestens geklappt. Das Zusammenspiel der Kräfte hat reibungslos funktioniert«, bilanzierten Jürgen Ditter, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz beim Kreis Höxter und Reiner Bluhm, Kreisrotkreuzleiter Warburg, die den Einsatz der heimischen Kräfte in Gelsenkirchen schon seit Monaten koordinieren. Fünfmal wird sich der Tross aus Rettungskräften mit Einsatzfahrzeugen auf den Weg zur »Veltins-Arena« machen. Eine Hälfte des Kontingentes kommt aus dem Kreis Höxter, die andere aus dem Kreis Paderborn. Die Zusammenarbeit hat sich schon beim Weltjugendtag bewährt. Etwa 150 Einsatzkräfte werden in Gelsenkirchen vor Ort sein, darunter ein leitender Notarzt, neun Notärzte, 21 Rettungsassistenten und Rettungshelfer mit etwa 40 Fahrzeugen.
»Die Behandlungsplatz-Bereitschaft 50 hat die Aufgabe im Rahmen der überörtlichen Hilfe am Schadensort eine geordnete Versorgung von 50 Patienten vorzunehmen und den Transport der Patienten in geeignete Behandlungseinrichtungen zu organisieren«, heißt es in der Definition des Innenministeriums. Die Helfer aus den Kreisen Höxter und Paderborn werden sich also mit ihren Fahrzeugen und Ausrüstungen in Bereitschaft befinden und nur im Schadenfall den Platz aufbauen müssen, wie sie es bei dem Test in Brakel getan haben.
Dennoch werden die Einsätze schon deswegen anstrengend, weil sie sich über einen langen Zeitraum erstrecken. »Vier Stunden vor Beginn des Spiels müssen die Rettungskräfte vor Ort sein und auch vier Stunden nach dem Abpfiff noch in Bereitschaft bleiben«, rechnet Reiner Bluhm. Hinzu kommen die Stunden für die Fahrt zum Einsatzort und wieder zurück. Was im Ernstfall zu tun ist, erklärte Leitender Notarzt Dr. Rolf Schulte, Chefarzt der Abteilung Allgemein- und Unfallchirurgie im St. Rochus Krankenhaus Steinheim. Drei unterschiedlich schwer verletzte »Patienten« wurden bei dem Testlauf versorgt.

Artikel vom 29.05.2006