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Europa im Geist
der Rotarier

Fécamp-Partnerschaft seit 50 Jahren

Herford (pjs). Vor einem halben Jahrhundert knüpften der damalige Rotary-Club Herford-Bad Oeynhausen und der Rotary-Club Fécamp erste Kontakte - die Partnerschaft ist damit eine der ältesten zwischen deutschen und französischen Vereinigungen. Am Freitag erinnerten Mitglieder des Rotary-Clubs Herford und des RC Fécamps bei einem Empfang im Herforder Rathaus an den 50. Jahrestag der Partnerschaft.

Ehrengast war der französische Generalkonsul in Düsseldorf, Gilles Thibault. Als Symbol der Freundschaft hatten Rotary-Präsident Jacques Perraudin und die übrigen Teilnehmer aus Fécamp am Friedrichs-Gymnasium einen Baum gepflanzt.
Bereits elf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und lange vor der offiziellen Versöhnung zwischen General de Gaulle und Konrad Adenauer sei die Partnerschaft begründet worden, betonte Bürgermeister Bruno Wollbrink. Er würdigte die Verdienste der Rotary-Clubs, die mit ihrer Arbeit aktive Beiträge zur Völkerverständigung leisteten, Treffen und einen regelmäßigen Schüler- und Jugendaustausch organisierten. Dies sei von besonderer Bedeutung, denn: »Das Zusammenwachsen Europas wird nur funktionieren, wenn wir die Bevölkerung dabei mitnehmen.« Mit Blick auf das gescheiterte EU-Referendum zeigte sich Wollbrink überzeugt: »Ein politisch verordnetes Europa würde nicht funktionieren.« Um die Bedeutung der Partnerschaft zwischen den Rotary-Clubs zu unterstreichen, sei es ihm ein persönliches Anliegen gewesen, den Empfang im Rathaus zu geben.
In einem Kurzvortrag stellte der Bürgermeister Sehens- und Wissenswertes aus Herford vor. Dabei hob er die Bedeutung MARTas als Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Herford hervor, verwies aber auch auf die weit über den ursprünglichen Ansätzen liegenden Kosten des Projektes.
Der Präsident des RC Herford, Albert Grage, bezeichnete die im Mai 1956 geschlossenen Kontakte mit dem Rotary-Club Fécamp als zukunftsweisenden Schritt in einer Zeit, in der die Schrecken der Vergangenheit noch ganz lebendig waren. Die 70000-Einwohner-Stadt Fécamp in der Normandie liegt in jenem Abschnitt, in dem seinerzeit die Alliierten landeten und ihre kriegsentscheidende Offensive starteten. Grage: »Dank dieser Partnerschaft erleben wir, dass die Grenzen in Europa nicht mehr trennen, sondern verbinden.«

Artikel vom 29.05.2006