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Ein klares »Ja« zur Aa-Absenkung

Umgestaltung des Radewiger Wehrs sorgt weiter für Diskussionsstoff



Mit der Diskussion über die Umgestaltung des Radewiger Wehrs setzt sich der folgende Leserbrief auseinander:

Die Fakten liegen auf dem Tisch und es muss gehandelt werden. Die maroden Wehre sind für ihre ursprüngliche Aufgabe zur Wasserkraftnutzung überflüssig. Die zuletzt zur Energiegewinnung betriebene Mühle war nicht mehr kostendeckend. Selbst eine moderne Anlage hat an dieser Stelle ein sehr schlechtes Kosten-Nutzenverhältnis. Durch die Klimaveränderungen müssen wir auch in Herford mit Hochwasser rechnen, die Bilder aus Bayern und Niedersachsen sind noch nicht vergessen. Schon heute steigt der Pegel am Nadelöhr Radewig nach Regenfällen kräftig an. Im ungünstigsten Fall wird das Hochwasser die Bielefelder Straße überschwemmen. Der Abbau der Wehre ist eine erste Maßnahme, dies zu verhindern - und man wundert sich, auch die kostengünstigste (HERFORDER KREISBLATT vom 23. Mai). Die Sorge um Gebäudeschäden werden durch das hydrogeologische Gutachten widerlegt. Geruchsbelästigungen in den Sommermonaten sind nicht zu erwarten, die Selbstreinigung der Aa wird durch die höhere Fließgeschwindigkeit verbessert. Da bleibt nur noch die von einigen befürchtete Änderung des Stadtbildes. Meiner Meinung nach sind die ca. 70 Jahre alten Wehre weder eine Augenweide noch ein schützenswertes Industriedenkmal. Und weiter würde ich lieber am Aaufer entlang spazieren gehen können, wie es im Büro Sonnichsen vorgestellt wurde, als an nur an wenigen Stellen des Walls in eine schleichende braune Brühe sehen zu müssen.

                                DIETER HAMER
                                      32052 Herford

Artikel vom 29.05.2006