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»In der ÝStunde nullÜ 
wieder angepackt«

60 Jahre Mühlenkreis-CDU: Rüttgers zu Gast

Petershagen/Kreis Minden-Lübbecke (cm). Der CDU-Kreisverband Minden-Lübbecke hatte am Freitag nach Petershagen in das Westfälische Industriemuseum Glashütte Gernheim eingeladen, um gemeinsam auf 60 Jahre CDU im Mühlenkreis zurückzublicken. Ehrengast dieser Geburtstagsfeier der besonderen Art war kein anderer als der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Landesvorsitzender der CDU, Dr. Jürgen Rüttgers.

Steffen Kampeter, CDU-Kreisvorsitzender, begrüßte zu dieser Veranstaltung nicht nur Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur, sondern vor allem auch die langjährigen Mitglieder der CDU, die ihrer Partei schon seit über 40 Jahren die Treue halten, unter ihnen Hermann Peitmann aus Hille, der bereits seit 1951 Mitglied der CDU ist.
Dann erinnerte Landrat Wilhelm Krömer an die vielen führungsstarken Persönlichkeiten, die die Partei hervorgebracht habe, besonders natürlich an die beiden Gründungsvorsitzenden der Altkreise Minden und Lübbecke, Heinrich Wehking und Wilhelm Niermann. Sie alle seien Menschen gewesen, »die für das standen, was sie gesagt haben«. Damit hätten sie im Mühlenkreis vieles auf den Weg gebracht und seien Vorbilder für die heutige CDU, Herausforderungen anzunehmen und Lösungskonzepte anzubieten. »Viel bewegt - und weiter geht's«, so fasste Krömer die Geschichte der CDU Minden-Lübbecke, die vor 60 Jahren begann, in knappen Worten zusammen.
Immer wieder von spontanem Applaus unterbrochen, hielt darauf Dr. Jürgen Rüttgers seinen Festvortrag. Er betonte, wie wichtig die Erinnerung an das, was vor 60 Jahren geschehen ist, sei: Sie gebe »Kraft und Richtung«. Es sei beeindruckend, wie die Menschen in der »Stunde null« nicht den Mut verloren, sondern angepackt und wieder aufgebaut hätten. Aller vorangegangenen planmäßigen »Entchristlichung« durch den Nationalsozialismus zum Trotz hätten sich die Gründer der CDU bewusst auf das Fundament einer »christlich-abendländischen Weltanschauung« gestellt - heute tauche der Begriff unter anderem in der Diskussion über die europäische Verfassung wieder auf.
»Man ist schon erstaunt, wie aktuell plötzlich wieder wird, was damals gedacht wurde. Deshalb ist es gut, dass es uns 60 Jahre lang als Kompass gedient hat«, so Rüttgers. Dann blickte er auf die vergangenen elf Monate der CDU-Regierung in Nordrhein-Westfalen zurück. Er hob die große Zustimmung der Menschen in NRW hervor und nannte einige Projekte, die von der Regierung in Angriff genommen worden seien: Investitionen in den Bau von Kraftwerken, der Ausbau der Flughäfen Düsseldorf und Münster, Reformen im Bereich der Bildungspolitik, Bürokratieabbau.
Rüttgers war sich sicher: »Irgendwann wird jemand wieder hier stehen und sagen: Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt und ihren Auftrag wahrgenommen. Sie haben dazu beigetragen, dass die Welt ein bisschen besser geworden ist.« Mit einem mundgeblasenen Kelch aus der Fertigung der Glashütte Gernheim bedankte sich Steffen Kampeter bei Ministerpräsident Rüttgers und eröffnete dann den unterhaltsamen Teil der Feierlichkeiten, zu dem die Volkstanzgruppe Preußisch Ströhen und die Feuerwehrkapelle Heimsen mit ihren Darbietungen beitrugen.

Artikel vom 29.05.2006