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»Um Klärung
intensiv bemüht«
Zum Leserbrief »Anwesende Schüler griffen nicht ein« vom 13. April äußert sich Helga Kübler, Rektorin der Regenbogen-Gesamtschule.

Am 13. April haben Sie in Ihrer Zeitung einen anonymen Leserbrief veröffentlicht, der nachweisbar sachliche Falschaussagen enthält und überdies unsere Schule und Mitglieder der Schulleitung diffamiert. Mit der ungenannten Verfasserin hatten wir keinerlei Kontakt. Allein schon aus diesem Grund sind ihre Behauptungen, unsere Abteilungsleiterin habe sich in der zitierten Weise geäußert, nicht haltbar. Der Seitenhieb auf die Anmeldezahlen lässt stattdessen vermuten, dass es der Verfasserin möglicherweise nicht nur um den bedauerlichen Vorfall mit ihrem Neffen gegangen ist, sondern ganz andere Motive eine Rolle gespielt haben. Zur Richtigstellung des Sachverhaltes:
Es ist falsch, zu behaupten, die Gesamtschule bekäme das Problem am Zentralen Omnibusbahnhof nicht in den Griff. Richtig ist, dass sich die Zuständigkeit unserer Schule - wie auch aller anderen Schulen - auf unser Schulgelände bezieht. In diesem Bereich sorgen wir für die Einhaltung der geltenden Regeln. Für die Ordnung und für das Verhalten von Menschen auf öffentlichen Plätzen sind wir nicht verantwortlich. Wir haben daher auch nichts »in den Griff« zu bekommen. Dies umso weniger, als sich am ZOB bekanntermaßen auch Schüler anderer Schulen und sonstige Jugendliche aufhalten.
Die Behauptung, es stehe fest, dass der mutmaßliche Übeltäter die Gesamtschule Spenge besucht, ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass der beschuldigte Junge glaubwürdig bestreitet, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Nach Aussage des Vaters des angegriffenen Jungen, der (auf unser Anraten hin) polizeiliche Anzeige erstattet hatte, konnte auch die Polizei den Sachverhalt bislang nicht aufklären. Die Eltern des beschuldigten Gesamtschülers haben zur Abwehr dieser Beschuldigung ihrerseits einen Anwalt eingeschaltet. Nach dessen Mitteilung muss der Junge nach Aktenlage derzeit als unschuldig betrachtet werden.
Es ist falsch, zu behaupten, eine detaillierte Personenbeschreibung habe bei der Abteilungsleitung der Gesamtschule kein Ergebnis gebracht. Richtig ist vielmehr, dass sich unsere Abteilungsleiterin - obwohl sie dazu nicht verpflichtet war - um die Aufklärung des Vorfalls intensiv bemüht hat. Leider hat der Vater des angegriffenen Jungen jedoch selbst eine Klärung verhindert, weil er eine von der Abteilungsleiterin vorgeschlagene Gegenüberstellung der beiden Jungen abgelehnt hat. Die angeblich »detaillierte Personenbeschreibung« trifft im Übrigen auf den beschuldigten Jungen überhaupt nicht zu.
Der Abteilungsleiterin der Gesamtschule wird fälschlicherweise der Satz unterstellt: »Es ist nicht unsere Art, Schüler unter Druck zu setzen.« Richtig muss es heißen. »Es ist nicht unsere Art, Schüler auf ungesetzliche Weise unter Druck zu setzen.« Dies war die Antwort auf das Ansinnen des betroffenen Vaters, den angeblichen Übeltäter nicht nur - wie geschehen - eingehend und nachdrücklich zu befragen und ihm mögliche disziplinarische Konsequenzen vor Augen zu stellen, sondern so massiv Druck auf ihn auszuüben, bis er die fragliche Tat gesteht.
Schließlich ist die Behauptung falsch, die Abteilungsleiterin hätte auf die Realschule Spenge hingewiesen. Richtig ist, dass der Vater des betroffenen Jungen selbst im Gespräch mit der Abteilungsleiterin erwähnt hat, dass er auch in der Realschule Spenge Nachforschungen angestellt hat.

HELGA KÜBLER
Regenbogen-Gesamtschule
Spenge

Artikel vom 01.06.2006