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Vor 22 Jahren wurde die jetzt wiedergefundene Tafel aus der Brenkener Loretokapelle gestohlen.

Einbruchsbeute
nach 22 Jahren
aufgetaucht

Tafeln aus Loreto-Kapelle gefunden

Brenken (WV). 22 Jahre nach einem Einbruch in die Brenkener Loretokapelle ist jetzt die historisch wertvolle Beute wieder aufgetaucht. Im Juni 1984 stahlen Einbrecher drei Gedenktafeln von verstorbenen Vorfahren der Familie von und zu Brenken aus der Kapelle. Jetzt tauchten zwei Beutestücke in einer Internetauktion wieder auf.

Mitte April entdeckte der Sohn des derzeitigen Hausherren auf Schloss Erpernburg, Freiherr Franz-Josef von und zu Brenken (37), zwei der Familienandenken als private Angebote in der Internetauktion. Mit Hilfe eines Bekannten ersteigerte er die Sterbetafel seines Großonkels und Namensvetters Franz-Josef Freiherr von und zu Brenken. Parallel wandte sich der Brenkener an die Polizei. Kriminalbeamte nahmen Ermittlungen auf, die in den Raum Regensburg führten.
Die Paderborner Ermittler wandten sich an die dort zuständige Polizei, die den Auktionsanbieter in Lappersdorf ausfindig machte. Die Beamten fanden heraus, dass der Anbieter, ein ehemaliger Gastwirt (59), die beiden Gedenktafeln 1990 im Brennholzstapel eines Bekannten entdeckt hatte. Den Ermittlungen der Polizei Regensburg zufolge, hatte dieser, ein Radiojournalist, drei Tafeln geschenkt bekommen, deren Herkunft und Bedeutung dem Mann völlig unbekannt gewesen seien. Er überließ sie daher dem Wirt. Der ließ die Tafeln mit dem historischen Familienwappen derer von und zu Brenken restaurierten und hängte sie in seinem Gasthaus in Ramspau auf.
Als der Oberpfälzer die Wirtschaft 1996 aufgab, nahm er die Tafeln mit nach Lappersdorf, fand allerdings keine weitere Verwendung dafür und entschloss sich jetzt zum Verkauf.
Die Sterbetafel des 1927 verstorbenen Diedrich Freiherr von und zu Brenken konnte die Polizei in Lappersdorf sicherstellen. Zum Verbleib der dritten Tafel liegen keine Hinweise vor.
Der mittlerweile verjährte Einbruch konnte nicht geklärt werden, die damaligen Täter bleiben weiterhin unbekannt. Ein Tatverdacht gegen die beiden letzten Besitzer der Tafeln scheidet nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen im Landkreis Regensburg aus.
Die jetzt wieder aufgetauchten Sterbetafeln mit ideellem Wert sollen nach Auskunft der Familie von und zu Brenken nun erneut einen Platz in der Loretokapelle erhalten.

Artikel vom 25.05.2006