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Betreut wohnen und arbeiten

Alten- und Pflegeheim soll wachsen: 30 Arbeitsplätze in Therapiezentrum

Von Jürgen Köster
Brakel (WB). Das St. Maternus Alten- und Pflegeheim soll um einen Bereich für betreutes Wohnen und ein geriatrisches Therapiezentrum erweitert werden. Vorgesehen ist, in den vorhandenen Gebäuden eine Raumfläche 9000 Quadratmetern für das betreute Wohnen zu schaffen. Etwa 30 Arbeitsplätze könnten in dem Gesundheitszentrum entstehen, schätzt Peter Wunderlich.

Im Aufrag der Immosana, Eigentümerin des 120 000 Quadratmeter großen Geländes im Bereich der ehemaligen Nato-Kaserne, entwickelt er zurzeit dieses Projekt. Er habe im In- und Ausland schon mehrere solcher Vorhaben auf den Weg gebracht, erklärt der in Hamburg lebende frühere Dozent für Physiotherapie. Inzwischen seien von seinem Büro aus fast 300 Ärzte im Hochstift und im Weserraum angeschrieben worden, um sie für das Vorhaben zu interessieren. Wunderlich: »Ich möchte sie in das Zentrum integrieren und ihnen nicht Patienten wegnehmen. Die Konditionen, sich in das Therapiezentrum einzubringen, werden ausgesprochen attraktiv sein.« Mediziner mit fachübergreifender und spezialisierter Ausbildung sowie geschultes Personal aus Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sollen in eigenen Praxis- und Therpieräumen zum Wohl der Patienten arbeiten. »Die erste Resonanz auf die Anschreiben unter den Medizinern ist wesentlich größer, als ich erwartet habe«, zeigte sich Wunderlich gestern erfreut.
Im Bereich des betreuten Wohnens können die Menschen ihrer Pflegebedürftigkeit entsprechend leben. Die vorhandenen Gebäude sollen nach den vorliegenden Planungen vollständig entkernt und in Modulbauweise hergerichtet werden. Appartmentgrößen von 20 bis 70 Quadratmeter oder mehr sind wählbar, die entweder über Genossenschaften vermietet werden oder direkt in das Eigentum der Bewohner übergehen sollen.
Auch alternative Wohnprojekte für ältere Menschen könnten nach den Vorstellungen Wunderlichs in Brakel gefördert werden. »Neben einem Angebot für Freizeit und Kultur sieht das Konzept vor, den Bewohnern bei Interesse die Möglichkeit zu geben, weiterhin stundenweise ihrem erlernten Beruf nachzugehen«, zeigt der Projektentwickler eine interessante Alternative auf. »Entsprechend ihrem Fachwissen und ihren körperlichen Voraussetzungen sind die Senioren dazu eingeladen, in Eigenregie zu arbeiten oder in der Obhut eines ausgebildeten Teams zu agieren. Räume und Fläche werden dafür auf dem Areal zu günstigsten Bedingungen bereit gehalten, um sie bei Bedarf gegebenenfalls auch gewerblich und selbst verwaltet, als Büro, Atelier oder Werkstatt zu nutzen.« Als Beispiel nennt Wunderlich den Uhrmacher, der so im Ruhestand seine Berufserfahrung weiter nutzen und in einer kleinen Werkstatt stundenweise arbeiten könne. Denkbar sei diese Möglichkeit durchaus für fast alle anderen Berufsgruppen.
Im Außenbereich der Parkanlage soll ein Garten mit Gewächshaus und Feuchtbiotop entstehen. Denkbar sei zudem ein Ort, um kleine Haustiere zu halten.

Artikel vom 25.05.2006