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Der »Büffel« muss aus dem Verkehr

Löschzug Verne: Wassertransportfahrzeug ist in die Jahre gekommen


Von Marion Neesen
Salzkotten/Verne (WV). Der »Büffel« ist in die Jahre gekommen. Aus seinem Wassertank leckt es, das Fahrgestell ist marode, Federn sind verschlissen und bisweilen verliert das Gefährt Öl. Einst als Geschenk aus der Partnerstadt Brüssow (Brandenburg) nach Verne gekommen, ist das Wassertransportfahrzeug in Diensten der Frewilligen Wehr heute offensichtlich nicht mehr zu gebrauchen.
Lochfraß und Korrosionsschäden insbesondere am 7000-Liter Tank stellen nicht nur die Feuerwehr, sondern auch Kfz-Mechaniker vor eine besondere Herausforderung. Denn Ersatzteile für das 1988 in Russland gebaute Fahrzeug sind nicht mehr zu beschaffen. Reparaturen scheiden aus Sicht des Ordnungsamtsleiters Carl Heinz Peters aber nicht nur deswegen aus. Auch eine Garantie gegen weitere Undichtigkeiten könne nicht übernommen werden. »Ich habe mich persönlich davon überzeugt, dass das Fahrzeug in keiner Weise mehr den Anforderungen entspricht«, so Salzkottens Bürgermeister Michael Dreier. Also hatten die Mitglieder des Hauptausschusses am Dienstag darüber zu entscheiden, ob die Feuerwehr in Verne ein neues Tanklöschfahrzeug bekommt. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, ein dem TLF 16/25 ähnliches Fahrzeug mit einem Wasservorrat von rund 4000 Litern anzuschaffen. Gleichzeitig soll dieses mit einer GSG-Ausrüstung (für die Bekämpfung von Umweltgefahren und gefährlichen Stoffen) ausgestattet werden. Es soll in Verne stationiert, aber im ganzen Stadtgebiet eingesetzt werden. Die Kosten für diese Anschaffung liegen bei rund 242 000 Euro.
Angesichts der angespannten Haushaltslage in Salzkotten schlug Christoph Sonntag von der FDP-Fraktion allerdings Alternativen zur Neuanschaffung vor. So fragte er, ob es unbedingt ein Spezialfahrzeug sein müsse, oder nicht etwa ein Standardfahrzeug ausreiche. Ebenso könne man über ein gebrauchtes Fahrzeug nachdenken. Etwa die Hälfte der Kosten könne damit eingespart werden. Zudem gab Sonntag zu bedenken, dass bereits 19 ähnliche Feuerwehrfahrzeuge, im Stadtgebiet vorgehalten würden.
Deutlich widersprach der Bürgermeister: »Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dies die optimale Lösung ist.« Den Gebrauchtmarkt habe man überprüft. »Es gibt derzeit kein Fahrzeug, das diesen Anforderungen entspricht«, so Dreier auch im Hinblick auf die Gefahrgutbekämpfung, bei der man derzeit noch auf Nachbarschaftshilfe angewiesen ist. Bei einer Gegenstimme (FDP) beschloss der Ausschuss schließlich die Anschaffung des neuen Fahrzeuges. Wie dieses finanziert werden soll, berieten die Kommunalpolitiker dann hinter verschlossenen Türen.

Artikel vom 25.05.2006