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Verwunderung über Gütersloh

Irritierende Aussagen zum interkommunalen Gewerbegebiet

Borgholzhausen/Gütersloh (SKü). Für reichlich Verwunderung sorgt in Borgholzhausen eine Verwaltungsvorlage der Stadt Gütersloh, die sich unter anderem auch mit dem interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen/Versmold beschäftigt.
In Gütersloh geht es um die Frage, ob gemeinsam mit der Nachbargemeinde Verl ein interkommunales Gewerbegebiet entwickelt werden soll. Für die Vorlage hat sich der zuständige Fachbereich Stadtplanung in Gütersloh über andere interkommunale Gewerbegebiete erkundigt. In der Vorlage ist dann unter Bezug auf mit den Verantworlichen der interkommunalen Gewerbegebiete geführte Gespräche unter anderem zu lesen: »Einheitlich jedoch ist zu erkennen, dass die erhofften Vermarktungsgeschwindigkeiten in allen Gemeinden nicht eingetroffen sind. So ist im Gewerbegebiet Borgholzhausen-Versmold bisher ausschließlich ein Gewerbebetrieb mit einem dazugehörenden Autohaus angesiedelt worden. Insgesamt verläuft der Abverkauf schleppend, wobei die allgemeine wirtschaftliche Situation erklärend angeführt wird. Hingewiesen wurde auch auf die Konkurrenzsituation in der eigenen Gemeinde, wenn eigene Gewerbeflächen ebenfalls zur Vermarktung anstehen. Auch unterschiedliche Gewerbesteuern in einem Gewerbegebiet, das auf zwei oder mehr Gemeindeteilen liegt, tragen zur eigenen Konkurrenz bei.«
Auf Nachfrage des WB zeigte sich Bürgermeister Klemens Keller als Vorsteher des Gewerbegebiet-Zweckverbandes sehr erstaunt über diese Darstellung. Mit ihm habe niemand aus Gütersloh gesprochen. Auch inhaltlich sei die Darstellung nicht zutreffend. Er verwies auf die größte Baustelle der Region, wo der Logistik-Riese Nagel aus Versmold eine neue Betriebsstätte auf 13 Hektar baut. Mehr als 500 Menschen werden dort arbeiten. Kraftfahrzeug Nagel will dort ebenso bauen, außerdem gibt es Ansiedlungspläne eines Tankstellenbetreibers und einer Fastfood-Kette. Weil der Platz eng wird, wird derzeit die Planung für eine Erweiterung des Gewerbegebietes auf 72 Hektar voran getrieben. Für Keller ist die Vorlage nicht nachvollziehbar.

Artikel vom 25.05.2006