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Rekord-Krönung des »Königs«

So lief die beliebte Volksbank-City-Nacht im vergangenen Jahr

Gütersloh (dh). Es war die Rekord-Krönung: Andreas Kappes gewann im 2005 zum vierten Mal die Volksbank City-Nacht und führt damit die Siegerliste nun exklusiv an. Getreu seinem damaligen Rennstall Team König Pilsener blieb der Routinier somit »König Kappes« - wie ihn das WESTFALEN-BLATT bereits nach seinem Triumph 2004 getauft hatte.

»Ich bin total happy«, atmete Kappes nach seinem vierten Streich in Gütersloh tief durch, denn er war angeschlagen ins Derny-Rennen gegangen. Kappes ließ dennoch zusammen mit Schrittmacher Matthias Acker aus Bielefeld Andre Schulze (Team Sparkasse Bochum) und den drittplatzierten Herforder Malte Urban hinter sich. Kappes und Urban konnten sich zuvor übrigens nicht über das Kriterium-Rennen für das Derny-Finale qualifizieren, sondern rückten per »Wildcard« nach.
Ebenso David Dudek, damals noch im Trikot des ausrichtenden RSV. Doch für ihn reichte es hinter den »Knatterbüchsen« nicht auf das Siegertreppchen. Der Lokalmatador hatte das Rennen zwar bis fünf Runden vor der Zielgeraden angeführt, am Ende musste sich der junge David aber der Routine seiner Konkurrenten beugen. »Ich hatte mich eigentlich ganz gut gefühlt. Aber im Finale lief plötzlich alles so schnell, da wusste ich gar nicht, warum es am Ende nicht mit einer vorderen Platzierung geklappt hat«, zuckte Dudek mit den Schultern, der auch das vehemente Winken von Schrittmacher Gerd Gessler zehn Runden vor Schl»ss nicht zu deuten wusste: »Keine Ahnung, was der von mir wollte.«
Ein anderer »Star« war gar nicht erst an den Start gegangen: Der Tscheche Jan Fiala, von Rekordsieger »König Kappes« zuvor noch als ärgster Widersacher gefürchtet, erschien einfach nicht zum Kriterium über 70 Runden. »Keine Ahnung, wo der steckt«, grübelte auch RSV-Cheforganisator Hansi Eggert. Keine Spur also von Fiala. Vermisst wurde er indes nicht. Denn die »sensationellen 4000 Zuschauer« (Eggert) fühlten sich prächtig von zwei anderen Herren unterhalten: Frank Klein und Lars Teutenberg dominierten das 63 Kilometer lange Quali-Rennen nach der Hälfte der Strecke nach Belieben.
Klar, dass das Sieger-Duo auch in der Endwertung die Nasen vorn hatte und sich zusammen mit fünf weiteren Fahrern die Teilnahmeberechtigung zum späteren Derny-Rennen sicherte. Nicht so Dudeks RSV-Klubkamerad Jörg Scherf, der weitaus aktiver gewesen war, die Nominierung des 19-Jährigen aber vollauf akzeptierte: »Ich komme aus dem Sauerland. Da ist es doch klar, dass der Lokalmatador für den RSV fährt.«
Ein Lokalmatador ist in diesem Jahr auch Andreas Kappes. Klappt es passend zum 75-jährigen Bestehen des RSV sogar mit seinem fünften Sieg an der Dalke? Der »König« könnte dann womöglich mit einem Rekord für die Ewigkeit ruhigen Gewissens abdanken und wäre seinen «»Untertanen« für alle Zeiten unvergessen.

Artikel vom 02.06.2006