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Hirsch »röhrt« wieder im RSV-Revier

Comeback: Früherer Torwart kam im Winter auf 8000 Trainings-Kilometer

Gütersloh (man). Schneller Hirsch: Erfolgreicher hätte das Comeback des Friedrichsdorfers Christian Hirsch nach sechs Jahren Pause vom Radsport kaum verlaufen können.

»Sechs Platzierungen in acht Rennen, ich bin zufrieden«, erklärt Christian Hirsch stolz. Der RSVer möchte mit seinem Teamkapitän Andreas Kappes gleichziehen und zum vierten Mal die »Volksbank-City-Nacht« gewinnen. »Wir haben ein gutes Team und ich hoffe, wir sind alle fit. Ob es dann zum Sieg reicht, ist schwer zu sagen, zumal ich nicht weiß, ob überhaupt schonmal ein B-Fahrer dieses hockarätig Event gewonnen hat«, rätselt Christian.
Mit eiserner Disziplin hat sich der 31-Jährige im Winter in den Radsport zurückgekämpft. Getreu dem Motto: »Rennfahrer werden im Winter gemacht«, hat sich der Friedrichsdorfer bei jedem Wetter in den Fahrradsattel geschwungen und viele Trainingskilometer mit Beleuchtung in der Dunkelheit abgespult. So kamen in den kalten Wintermonaten von November bis März gut 8000 Trainingskilometer zusammen. Als angenehmer Nebeneffekt purzelten auch die Pfunde. Von 86 Kilo ging es für den 1,70 m großen Sprintspezialisten schlagartig auf 68 Kilo runter. Als Torwart-Trainer des Fußball-Bezirksligisten TuS Friedrichsdorf hatte Hirsch während seiner Radsport-Abstinenz ein wenig Speck angesetzt. »Die Masse, um ein guter Torhüter zu sein, hatte ich - nur die Größe fehlte«, scherzt Hirsch. Als Jugendlicher war Christian einer der besten Torhüter im Kreis. Er spielte in der NRW-Auswahl und hatte das Angebot, zu renommierten Nachwuchsteams zu wechseln.
Der Friedrichsdorfer entschied sich aber für den Radsport. Eine Entscheidung, die er nicht bereuen sollte. Mit dem HRC Hannover wurde er Deutscher Meister im Vierer-Mannschaftszeitfahren auf der Straße und zusammen mit Roman Jördens Dritter im Zweier-Mannschaftsfahren auf der Bahn. Als Amateur fuhr Hirsch für den RSV und die Profi-Teams RC Olympia Dortmund (GSII), Bayer Köln-Worringen, Team Hohenfelder-Concorde und noch einmal für Bayer Köln-Worringen (jeweils GSIII).
Sein ehemaliger Teamkollege Holger Sievers (jetzt Teamchef bei Lamonta) weckte im vergangenen Jahr wieder das Interesse am Radsport. »Als Holger Achter beim Henniger Turm wurde, habe ich gedacht, ich fange wieder an«, blickt Hirsch zurück. Kurz darauf kaufte sich der Routinier ein Rennrad, denn bis auf einige Sport-Utensilien hatte »Hirschi« schon alles veräußert. Beim RSV löste er wieder eine Lizenz und freut sich nun auf die Volksbank-City-Nacht: »Den neuen Kurs kenne ich zwar nur vom Einkaufsbummel, aber er gefällt mir gut.«

Artikel vom 02.06.2006